Hamburg. St. Pauli zeigte den besten Auftritt seit Monaten. Doch bei den Spielern gab es durchaus Unterschiede. Die Einzelkritik.
Der FC St. Pauli hat Wintermeister Arminia Bielefeld die erste Saison-Auswärtsniederlage in der Zweiten Liga beigebracht und kann nach dem besten Heimauftritt seit Monaten froh gestimmt in die Weihnachtspause gehen. Die bärenstarken Kiezkicker trumpften Sonnabend förmlich auf und schickten den Spitzenreiter mit einer unerwartet klaren 0:3 (0:2)-Schlappe nach Hause. Die Profis vom Millerntor in der Einzelkritik.
Himmelmann: Das schönste Geschenk für einen Torhüter ist ein Spiel ohne Gegentor. Daran hatte der Schlussmann selbst großen Anteil! Merry Christmas.
Zander: Arminen-Kraftpaket Voglsammer sah kaum einen Stich gegen den Rechtsverteidiger. Der Ex-Bremer hat pünktlich vor den Festtagen seine Topform gefunden.
Östigard: Wer Bielefelds Torjäger Klos so beeindruckend an die Kette legt, hat sich Heiligabend ein besonders großes Präsent verdient.
Buballa (bis 51.): Der Kapitän hat lange Zeit nur die Rute verdient. Die fehlende Spielpraxis war dem Linksfuß anzumerken. Anders waren die vielen Stockfehler mit dem Ball am Fuß kaum zu erklären. Musste mit muskulären Problemen raus.
Ziereis (ab 51.): Nach Einwechslung war es ein entspannter Nachmittag vor dem vierten Advent.
Ohlsson: Lange Zeit wirkte es so, als wäre der Schwede in Gedanken bei den letzten Weihnachtseinkäufen. Nach der Pause deutlich verbessert.
Becker: Ein Auftritt, so solide wie ein Christstollen mit Rosinen. Nicht so verspielt wie zuletzt und mit guten Seitenverlagerungen.
Buchtmann (bis 65.): In Minute 14 war das Tor leer, doch der Mittelfeldmann verweigerte das Geschenk. Den positiven Gesamteindruck schmälerte das nicht.
Flum (ab 65.): Trainer Luhukay schenkte dem länger verletzten Routinier noch einen Einsatz vor der Winterpause.
Sobota: Die Flanke zum 1:0 war süßer als jeder Spekulatius. Auch darüber hinaus mit Spielfreude und Lauffreude.
Miyaichi: Lange Zeit spielte der Japaner so unglücklich, wie jemand, der Socken zu Weihnachten bekam. Im Zweiten Durchgang fuhr der Flügelflitzer aber Schlitten mit seinem Gegenspieler Hartherz.
Gyökeres: Umtriebig, stark in der Ballverarbeitung und einem vorweihnachtlichen Präsent vor dem 2:0 für Kollege Veerman. Auch nach der Pause marschierte der Schwede unermüdlich und beschenkte sich mit seinem Tor selbst.
Veerman (bis 86.): Weihnachtsmärchen in Braun-Weiß: Im Vorjahr riss sich der Stürmer im letzten Spiel des Jahres 2018 das Kreuzband, nun schoss er den Tabellenführer fast im Alleingang ab.
Tashchy (ab 86.): Durfte die vorweihnachtliche Stimmung auf dem Platz genießen.