Hamburg. Stürmer Jan-Marc Schneider trifft am Sonntag mit dem SSV Jahn Regensburg auf seinen Ex-Club FC St. Pauli

Die ersten 25 Jahre seines Lebens hat Jan-Marc Schneider nur in Hamburg und der näheren Umgebung verbracht. Im Sommer dieses Jahres aber zog es den lauffreudigen Stürmer – nicht ganz freiwillig – in eine gänzlich andere Region in Deutschland. Genauer gesagt nach Regensburg, in die Hauptstadt des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz.

„Ich habe mich sehr gut und schnell eingelebt hier in Regensburg. Der Verein und die Jungs im Team haben es mir aber auch sehr leicht gemacht“, erzählt Schneider, der beim FC St. Pauli keinen neuen Vertrag mehr bekommen hatte. So nahm er das Angebot des Zweitliga-Konkurrenten SSV Jahn Regensburg an. An diesem Sonntag (13.30 Uhr) kommt es nun in der Continental Arena zum direkten Duell der beiden Clubs.

„Regensburg ist zwar kleiner als Hamburg, hat aber auch sehr viele schöne Ecken. Das hatte ich vorher gar nicht so auf dem Schirm“, gibt er zu. „Als Hamburger fehlt mir natürlich noch ein bisschen die Elbe und der Hafen, aber auch hier an der Donau gibt es sehr attraktive Stellen. Und in Hamburg habe ich mittags gern Fisch gegessen. Das geht hier zwar auch, aber es ist schwerer, ein Lokal dafür zu finden.“

Schneider hat noch Kontakt zu früheren Mitspielern

Auch nach rund einem halben Jahr hält Schneider noch regelmäßig Kontakt zu einigen früheren Mitspielern von St. Pauli. Namentlich nennt er den früheren Regensburger Philipp Ziereis, dessen derzeit verletzten Abwehrkollegen Christopher Avevor und auch Marvin Knoll, der im Sommer 2018 vom SSV Jahn zu St. Pauli gekommen war.

„Ich freue mich sehr für Jan-Marc, dass er es geschafft hat, in der Zweiten Liga zu bleiben“, sagte jetzt St. Paulis Mittelfeldspieler Marvin Knoll. Das gelang bekanntlich nicht allen Spielern, die im vergangenen Sommer beim Millerntor-Club keinen Kontrakt mehr erhalten hatten. „Knolli hatte es mir empfohlen, hierher zum Jahn zu gehen, als ich ihm von der Möglichkeit dazu erzählt habe. Wir verfolgen seither gegenseitig, wie es dem jeweils anderen gerade so ergeht“, erzählt Schneider.

Seine Entscheidung musste er bislang auch nicht bereuen. Mit dem SSV Jahn steht er derzeit sieben Plätze vor dem FC St. Pauli mit fünf Punkten mehr auf dem Konto und mithin in einer wesentlich komfortableren Situation. Daran konnte auch die überraschend hohe 1:4-Niederlage am vergangenen Wochenende beim Karlsruher SC nicht viel ändern. Zuvor hatten sich die Oberpfälzer mit sieben Spielen ohne Niederlage ein ordentliches Polster zugelegt.

Neue Serie gegen St. Pauli starten

Schneider selbst ist bisher in sieben von 15 Punktspielen zum Einsatz gekommen und hat zwei Tore erzielt – ebenso viele wie bei St. Pauli in 27 Zweitligapartien. „Insgesamt haben wir eine gute Punktausbeute, die sogar noch hätte besser ausfallen können. Wir haben zuletzt beim KSC aber auch gesehen, dass wir Probleme bekommen, wenn wir unsere Stärken nicht auf den Platz bringen. Gegen St. Pauli wollen wir wieder ein anderes Gesicht zeigen und eine neue Serie starten“, kündigt er an.

Dabei erwartet er aber erhebliche Gegenwehr: „St. Pauli wird sehr motiviert sein, nachdem es zuletzt nicht ganz so gut gelaufen ist. Ich habe in dieser Saison einige Spiele komplett gesehen. Die Mannschaft hat eine hohe fußballerische Qualität. Wir müssen alles dafür tun, diese zu unterbinden.“