Hamburg. Dass sich die Welt des Publikumslieblings nicht nur um das runde Leder dreht, offenbarte er im Stadionheft des FC St. Pauli.
Während die meisten seiner Kollegen beim FC St. Pauli die Länderspielpause nutzen können, um mal ein wenig herunterzufahren, geht es für Mats Möller Daehli (23) ohne Pause weiter. Mit der norwegischen Nationalmannschaft trifft der offensive Mittelfeldspieler am Sonnabend (18 Uhr) in der Nations League auf Slowenien, ehe am Dienstag (20.45 Uhr) Bulgarien als Gegner wartet. Zuletzt verzichtete Nationaltrainer Lars Lagerbäck noch auf die Dienste des 23-Jährigen.
Dass sich die Welt des Publikumslieblings aber nicht nur um das runde Leder dreht, offenbarte Möller Daehli nun in der „Viva St. Pauli“, dem Stadionheft des FC St. Pauli. Dort widmete sich der Nationalspieler dem Tabu-Thema Homosexualität im Profifußball. Anlass war der Besuch der Kinopremiere des Films „Mario“, der genau dieses Thema behandelt. „Wenn es bei uns im Team einen homosexuellen Fußballer gäbe, wäre das überhaupt kein Problem. Aber bislang hat sich leider noch keiner im aktiven Profifußball dazu bekannt.
Geschütztes Umfeld schaffen
Dann stellt man sich automatisch die Frage, ob es ausreicht, was der Fußball, die Clubs, und die Spieler dafür tun“, erklärte Möller Daehli. Die Mannschaft hat sich mit dem Thema nach dem gemeinsamen Kinobesuch auseinandergesetzt. Auch, wie man mit einem möglichen Outing eines Kollegen umgehen würde. „Es liegt beispielsweise an uns Spielern, ein geschütztes Umfeld in der Kabine zu schaffen. Es ist der Ort, wo du dich als Fußballer die meiste Zeit aufhältst. Dort muss man sich wohlfühlen, dort muss ein gesundes Klima herrschen. In vielen Kabinen auf dieser Welt gibt es dahingehend großen Nachholbedarf“, erklärt Möller Daehli, in dessen Heimatland Homosexualität ein fester Bestandteil der Gesellschaft ist.
Selbst König Harald (81) sagt, dass man als Norweger lieben kann, wen man möchte. „Ich denke, dass, wenn sich ein oder zwei aktive Spieler outen würden, andere nachziehen würden und es als vollkommen natürlich angesehen würde. Unsere Fans und wir als Verein würden das sehr begrüßen.“