Maria Alm. St. Paulis Keeper Himmelmann, Heerwagen und Brodersen kämpfen um die Plätze. Brodersen hat sich gut entwickelt.
Die Hierarchie innerhalb des Torhütertrios des FC St. Pauli war in der vergangenen Saison trotz des zwischenzeitlichen Trainerwechsels klar. Robin Himmelmann (29) war von Anfang bis Ende die Nummer eins und konnte immerhin zehn Spiele ohne Gegentor beenden. Philipp Heerwagen (35) stand als erfahrener Mann dahinter bereit, um gegebenenfalls sofort übernehmen zu können. Doch im Gegensatz zur Saison davor, als er vom 15. Spieltag bis zum Ende maßgeblichen Anteil an der atemberaubenden Aufholjagd hatte, waren Heerwagens Dienste bei den Trainern Olaf Janßen und Markus Kauczinski selbst in der wieder einmal sportlich bedrohlichen Situation nicht so gefragt, dass sie sich für einen Wechsel auf der Torwartposition entschieden hätten. Als dritter Mann spielte Svend Brodersen (21) weiterhin die Rolle des Talents, das in St. Paulis U-23-Team in der Regionalliga Nord weitere Spielpraxis sammelt.
Diese Verteilung könnte sich jetzt mit Beginn der neuen Saison ändern. „Ich sehe Svend von seiner Qualität und seinem Leistungsvermögen her ganz klar auf Augenhöhe mit Robin und Philipp. Er hat sich in den drei Jahren, in denen er jetzt zu unserem Profikader gehört, stetig entwickelt, ist reifer und ausgeglichener geworden“, sagte am Dienstag St. Paulis Torwarttrainer Mathias Hain im Gespräch mit dem Abendblatt. „Auch die Berufungen in die deutschen U-20- und U-21-Nationalmannschaften haben ihn weitergebracht.“ Einzig beim Aspekt Erfahrung hätten Himmelmann und Heerwagen natürlich einen Vorsprung.
Brodersen an Leihgeschäft nicht interessiert
Die Idee, Brodersen für die anstehende Saison an einen Drittligisten zu verleihen, damit er dort auf höherem Niveau Spielpraxis sammelt, ist inzwischen von allen Beteiligten verworfen worden. „Das war eine Option“, sagt Hain. „Aber in erster Linie ist es unser Ziel, dass er hier den Durchbruch schafft.“ Brodersen selbst war an einem solchen Leihgeschäft auch nicht besonders interessiert. „Ich möchte nicht, dass gleichzeitig zwei Vereine über mich bestimmen können“, sagte er jetzt. Andererseits ist er aber auch bestrebt, dass sich seine Karriere weiterentwickelt. Eine Möglichkeit könnte dabei sein, dass er als Nummer zwei in die Zweitligasaison geht, um dann bei allen Punktspielen zumindest dabei zu sein. Ein Nachteil dabei wäre, dass er dann deutlich weniger Spielpraxis erhielte, die gerade in seinem Alter noch immens wichtig ist.
Die Entscheidung, wer als Stammtorwart, als dessen Vertreter und als Nummer drei in die neue Saison geht, soll unmittelbar vor dem Testspiel gegen Stoke City am 28. Juli (15.30 Uhr) im Millerntor-Stadion fallen. Das Match gilt als Generalprobe für das erste Punktspiel der neuen Saison am 5. August (13.30 Uhr) beim 1. FC Magdeburg.