Aue. Trotz aller Offensivbemühungen gelang den Kiezkickern nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Ein später Elfmeter besiegelte die Pleite.

Alle Offensivbemühungen genügten nicht. Aus dem erhofften Befreiungschlag beim direkten Konkurrenten aus Aue wurde am Sonnabend für den FC St. Pauli ein Debakel. Ein später Elfmeter verschärfte schließlich die Krise des Kiezclubs. St. Pauli verliert mit 1:2 (1:1) und befindet sich nun nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge auf Rang 13 nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang 16 – mitten im Abstiegskampf.

Paulis Trainer Markus Kauczinski trauerte dem verlorenen Punkt nach. „In der zweiten Halbzeit wollten wir mehr Ballkontrolle haben, was uns gelungen ist“, sagte er. „Ein einzelner Moment wendet das Spiel dann gegen uns. So gehen wir in einem unterm Strich ausgeglichenen Spiel als Verlierer vom Platz. Das macht die Situation sicher nicht angenehmer.“

„Es war heute ein Geduldsspiel, wir hatten auch mit den Temperaturen zu kämpfen. Beide Mannschaften haben alles abgerufen, es war auf Messers Schneide. Wir sind glücklich über den Sieg“, sagte Aues Verteidiger Sebastian Hertner. Torschütze Clemens Fandrich meinte: „Ein Glückstreffer, dass der Ball so ping pong durchgeht. Doch der Sieg war absolut verdient.“

Bouhaddouz bringt den Ausgleich

Aziz Bouhaddouz (44. Minute) erzielte vor 14.700 Zuschauern im Erzgebirgsstadion das Tor für die Norddeutschen. Fandrich (25.) und Mario Kvesic (82./Foulelfmeter) trafen für die Erzgebirgler, die dem Ligaverbleib nach dem dritten Sieg in Folge ein erhebliches Stück näher gekommen sind.

Vor prächtiger Kulisse erhielten die Hoffnungen der Hamburger auf einen Dreier bereits frühzeitig unglücklich einen Dämpfer. Innenverteidiger Christopher Avevor fälschte den Distanzschuss von Fandrich unhaltbar für Paulis Schlussmann Robert Himmelmann ab.

Die Kiezkicker bewiesen jedoch Moral und glichen noch vor der Pause aus. Regisseur Christopher Buchtmann, der nach monatelanger Verletzungspause wegen einer Schambeinentzündung erstmals wieder in der Startelf stand, fand den völlig frei stehenden Bouhaddouz. Der Angreifer schoss aus halblinker Position im Strafraum wuchtig zu dem zu diesem Zeitpunkt etwas glücklichen Ausgleich ein. Für den 30 Jahre alten marokkanischen Nationalspieler war es sein erst vierter Saisontreffer.

Das ermutigende Halbzeitresultat beflügelte die Gäste allerdings nicht. Aue blieb bissiger und wollte den Sieg mehr. Bei Christian Tifferts doppeltem Pfostentreffer in der 57. Minute hatten die Hamburger noch Glück. Aber nach Daniel Buballas Fauxpas, der Aues Torjäger Pascal Köpke im Strafraum foulte, war es geschehen. Kvesic verwandelte den Elfmeter mit einem strammen Schuss ins linke untere Eck unhaltbar für Himmelmann.