Die Kiezkicker verpassen im Heimspiel gegen Sandhausen den Befreiungsschlag. Die Abstiegsränge sind nur drei Punkte entfernt.

Hamburg. Der FC St. Pauli hat einen großen Schritt in Richtung Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Im Heimspiel gegen den SV Sandhausen kam der Kiezclub am Ostersonntag über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus und muss damit wie der Gegner weiter zittern. Vor 29.381 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Millerntor-Stadion brachte Sami Allagui (26. Minute) die Gastgeber in Führung, die aber in der Folge völlig den Faden verloren. Rurik Gislason (54.) gelang der vollauf verdiente Ausgleich für den SVS. Die Topchance zum Sieg ließ St. Paulis Stürmer Aziz Bouhaddouz aus, der mit einem umstrittenen Foulelfmeter an Torwart Marcel Schuhen (67.) scheiterte.

„Auf dem Platz kann man nicht vernünftig Fußball spielen“, klagte St. Paulis Ersatzkapitän Johannes Flum nach der Partie. Er machte damit das von Regen und Schnee aufgeweichte Geläuf für den schwachen spielerischen Auftritt seines Teams verantwortlich. Trainer Markus Kauczinski verzichtete in seiner Startelf wie erwartet auf die Leistungsträger Lasse Sobiech und Christopher Buchtmann, die nach ihren Verletzungspausen noch nicht Luft für 90 Minuten haben.

Bei Allaguis Führungstor konnte Bouhaddouz noch jubeln
Bei Allaguis Führungstor konnte Bouhaddouz noch jubeln © WITTERS | TayDucLam

Nachdem ein Schuss des agilen Philipp Förster (22.) die Latte des St. Pauli-Tores touchiert hatte, gingen die Hausherren überraschend in Führung. Allagui lenkte einen Schuss von Mats Möller Daehli unhaltbar zu seinem vierten Saisontreffer in die Maschen. Erste Chance – Tor!

Kauczinski moniert Verhalten beim Gegentor

Doch statt mit dem Vorsprung im Rücken befreit aufzuspielen, schienen den Hanseaten mehr und mehr zu verkrampfen. Der Spielfluss stockte, und die langen Balle auf die zu unbeweglichen Offensiv-Akteure Allagui und Bouhaddouz. Die Sandhäuser kamen immer besser zum Zuge, waren im Abschluss aber nicht konsequent genug. Das galt allerdings nur bis zum Ausgleich, als zwei St. Paulianer den Ball nicht klären konnten und Gislason nur noch einzuschieben braucht. „Da haben wir Pate gestanden“, kritisierte Kauczinski.

Als bei einer der wenigen St. Pauli-Angriffe Markus Karl im Strafraum Allagui leicht berührte, gab es Elfmeter. Doch Bouhaddouz, dem schon im Spiel so gut wie nichts gelang, schoss zu unplatziert, so dass Schuhen parieren konnte. Da Leart Paqarada (69.) kurz darauf auf der Gegenseite nur das Außennetz traf, blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden. Ein Punkt, der im engen Abstiegskampf für beide Teams in der Endabrechnung allerdings auch noch viel wert sein kann.

Die Statistik

St. Pauli: Himmelmann - Park, Ziereis, Avevor, Buballa - Flum, Dudziak - Sahin (75. Buchtmann), Möller Daehli (70. Neudecker) - Bouhaddouz, Allagui (86. Schneider). – Trainer: Kauczinski

Sandhausen: Schuhen - Stiefler, Karl, Knipping, Paqarada - Linsmayer, Kulovits (75. Jansen) - Daghfous (90.+1 Aygünes), Förster, Derstroff (65. Wooten) - Gislason. – Trainer: Kocak

Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)

Tore: 1:0 Allagui (26.), 1:1 Gislason (54.)

Zuschauer: 29.381

Gelbe Karten: Park (3), Dudziak (4) – Karl (3), Linsmayer (5)

Besonderes Vorkommnis: Schuhen hält Foulelfmeter von Bouhaddouz (67.)

Torschüsse: 10:19

Ecken: 2:6

Ballbesitz: 53:47 %