Hamburg. Neben Top-Stürmer Aziz Bouhaddouz fällt auch der bislang torgefährlichste Profi beim FC St. Pauli länger aus.
Ein Blick in das Gesicht von Christopher Buchtmann genügte, um zu erahnen, dass etwas Schlimmes passiert war. Der Mittelfeldspieler des FC St. Pauli war in der Nachmittagseinheit unglücklich bei einer Zweikampfübung umgeknickt. Mit ernster Miene, starken Schmerzen, und von Osteopath Petros Katsares gestützt, humpelte der Leistungsträger in die Kabine. Die Diagnose: Bänderriss im Sprunggelenk.
Damit fällt der bislang torgefährlichstes Profi der vor dem Tor oft harmlos agierenden Kiezkicker wochenlang aus. Drei der vier Treffer von St. Pauli in der laufenden Saison erzielte Buchtmann. Darüber hinaus war er die wichtigste Anspielstation im zentralen Mittelfeld.
Auch Bouhaddouz fehlt verletzt
Seine Verletzung sollte nicht die einzige schlechte Nachricht gewesen sein. Stürmer Aziz Bouhaddouz hat sich bei der Länderspielreise der marokkanischen Nationalmannschaft im Training einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zugezogen.
Sicher ist, dass der Torjäger am Montag im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg in jedem Fall fehlen wird. Trainer Olaf Janßen hat die Hoffnung, dass er nicht allzu lange auf seinen Mittelstürmer verzichten muss. „Er humpelt schon weniger als am Montag, die Schwellung ist auch schon zurückgegangen. Man muss schauen, wann er wieder schmerzfrei laufen kann“, erklärte der 50-Jährige, der in den kommenden Tagen einen Plan B für die Besetzung des Sturmzentrums finden muss.
Stürmt St. Pauli mit Litka?
Nach dem Vormittagstraining sprach Janßen länger mit Offensivtalent Maurice Litka, der als zweite Spitze neben dem zuletzt auffällig unauffälligen Sami Allagui auflaufen könnte. Aber auch U-23-Stürmer Jan-Marc Schneider, der zuletzt in der Zweiten Mannschaft und bei den Profis beim 3:0-Sieg gegen den FC Groningen überzeugen konnte, ist ein Kandidat für das Nürnberg-Spiel. „Natürlich wünscht man sich als Trainer nicht, dass sich jemand verletzt, aber so eine Situation kann auch eine Chance für einen anderen Spieler sein“, sagte Janßen.
Keine Chance auf einen Einsatz in naher Zukunft hat indes Abwehrchef Lasse Sobiech, der noch immer an den Folgen einer Gehirnerschütterung leidet. Am Dienstagnachmittag absolvierte der 26-Jährige eine leichte Laufeinheit. Bis zum Wochenende soll die Belastung sukzessive gesteigert werden. „Dann können wir eine seriöse Prognose geben. Lasse fehlt jetzt drei Wochen, hat Rückstand. Da müssen wir den Ball flach halten“, mahnte Janßen. Erst wenn Sobiech den sogenannten SCAT (Sport Concussion Assessment Tool)-Test, bei dem neurologische und motorische Parameter getestet werden, besteht, darf Sobiech wieder unter höchster Belastung trainieren.