Hamburg. Mit einem Treffer in den letzten Minuten konnten die Kiezkicker einen Sieg gegen Würzburg erzwingen. Die Profis in der Einzelkritik.

Technische Unzulänglichkeiten, kaum Abschlüsse, viele Fouls – und dennoch hat der FC St. Pauli am Ostersonntag die Abstiegszone der 2. Liga verlassen. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen besiegte die Würzburger Kickers mit 1:0 (0:0) und zog nach Punkten mit den Franken gleich. Die St. Pauli-Profis in der Einzelkritik.

Heerwagen: Der Keeper hatte Zeit, seinen Strafraum nach Ostereiern abzusuchen. Würzburg verschaffte ihm nahezu keine Arbeit.

Ziereis (bis 66.): Das Experiment als Rechtsverteidiger ging daneben. Unglücklich mit dem Ball am Fuß und wackelig im Zweikampf. Zur Ehrenrettung muss man erwähnen, dass er bereits nach zehn Sekunden einen Pferdekuss bekam, und Oberschenkelprobleme hatte.

Buballa (ab 66.): Anlaufzeit brauchte der zuletzt so schwache Linksverteidiger keine. Der Auftritt in der Schlussphase dürfte ihm Selbstvertrauen geben.

Sobiech: Der Innenverteidiger haute sich in jeden Zweikampf rein und ging zumeist als Sieger aus den Duellen hervor.

Gonther: Im Zweikampf ähnlich stark wie Nebenmann Sobiech und in Minute 46 beinahe Torschütze.

Dudziak: In Hälfte eins konnte der Linksverteidiger kaum eine Flanke von Pisot unterbinden. Mit Fortdauer des Spiels steigerte sich der Allrounder defensiv. Zudem über die gesamte Spieldauer mit großen Offensivdrang.

Flum (bis 75.): Der Nehrig-Vertreter war um Linie im Spiel bemüht. Für seinen ersten Startelf-Einsatz nach langer Zeit war der Auftritt insgesamt okay.

Thy (ab 75.): Der Stürmer war schnell auf Betriebstemperatur. Sollte Schwung bringen und das gelang ihm.

Buchtmann: Es grenzte an ein Wunder, dass der Heißsporn nicht seine fünfte gelbe Karte erhalten hat. Der Techniker ließ sich nichts gefallen, war giftig und am Ende mit einem starken Distanzschuss der Matchwinner.

Sahin (bis 80.): Genie und Wahnsinn lagen mal wieder sehr nah beieinander. Aber mit seiner Unberechenbarkeit für St. Pauli kaum zu ersetzen.

Miyaichi (ab 80.): Half mit, den Sieg noch zu erzwingen.

Möller Daehli: Ein genialer Pass auf Sahin in Hälfte eins, ansonsten viel Leerlauf. Der Kreativspieler muss mehr Einfluss auf das Offensivspiel nehmen.

Sobota: Es war ein gebrauchter Ostersonntag für den Polen. Fahrig am Ball, schwach im Zweikampf, keine Impulse fürs Offensivspiel. Schwach.

Bouhaddouz: Mit jedem Pfiff gegen ihn und jedem verlorenen Ball stieg der Frustpegel beim Nationalspieler. Immerhin war der Torjäger viel unterwegs, wenngleich er viele technische Fehler in seinem Spiel hatte.