Bielefeld. Bis zur 94. Minute sah es dank Buchtmanns Treffer nach einem Riesenschritt aus dem ganz tiefen Keller aus. Doch dann kam Klos.
Was für ein Drama im Keller: Dort befindet sich der FC St. Pauli nach einem ganz bitteren 1:1 (0:0)-Sieg beim direkten Abstiegs-Konkurrenten Arminia Bielefeld nach wie vor. Bis zur 94. Minute durften die Kiezkicker vom ersten Sprung über den Strich der Zweiten Fußball-Bundesliiga seit dem siebten Spieltag träumen, doch dann stocherte Fabian Klos diese Hoffnung zunichte.
Der Kapitän der lange harmlosen Arminia egalisierte damit in der Nachspielzeit die Führung durch Christopher Buchtmann. St. Paulis Mittelfeldspieler blieb in der 50. Minute nach einer Stafette über Aziz Bouhaddouz und Waldemar Sobota im Strafraum cool,täuschte Gegenspieler Sebastian Schuppan und schoss vor der üppig gefüllten Gästefankurve den Ball mit links am ehemaligen HSV-Torhüter Wolfgang Hesl ins Netz.
Die Statistik
Heerwagen rettet glänzend
In der Folge behielt St. Pauli die ideenlosen Arminen weiter im Griff – bis auf die absolute Schlussphase, in der sich Bielefeld bereits in der 88. Minute plötzlich doch noch die dicke Ausgleichschance bot. Lasse Sobiech musste einen hohen Ball durchrutschen lassen, wodurch Youngster Keanu Staude zum Schuss kam. Doch Reflex-Monster Philipp Heerwagens wehrte den Versuch glänzend ab.
Und so blieb den Braun-Weißen auf der Alm am Ende der eigentlich völlig verdiente dritte Auswärtssieg verwehrt. "Es ist ärgerlich, wir hätten das 2:0 machen müssen", sagte Torschütze Buchtmann bei "Sky". Dennoch sieht er die Mannschaft auf dem richtigen Weg.
Klos sieht Punkt als glücklich an
Bielefelds Klos sagte: "Ich habe ein schlechtes Spiel von uns gesehen." Er habe zwar daran geglaubt, noch ein Tor schießen zu können. "Aber ob es verdient war, weiß ich nicht." Durch die zwei verlorenen Zähler bleiben Lienen, der an seiner früheren Wirkungsstätte nach einem grippalen Infekt doch noch an der Seitenlinie stehen konnte, und sein Team punktgleich mit Bielefeld.
Da gleichzeitig der Karlsruher SC zuhause Union Berlin unterlag und Aue bereits am Freitag einen Zähler in Braunschweig holte, tummeln sich am Ende nun gleich vier letzten Mannschaften mit 18 Punkten. Am nächsten Spieltag (Montag, 20.15 Uhr) kommt es nun zum nächsten Abstiegskracher am Millerntor: Dann hat St. Pauli die große Möglichkeit, mit einem Sieg gegen den KSC (wie auch St. Pauli minus elf Tore) drei Punkte von den Badenern wegzuziehen.