Maria Alm. Der Weg in die Bundesliga scheint für Ziereis für die kommenden Jahre vorgezeichnet – vielleicht mit dem FC St. Pauli.

Gleich fünf Vertreter aus der Führungsriege des FC St. Pauli beobachteten am Dienstagvormittag das Trainingsspiel des Zweitligateams. Am Rande des Platzes in Maishofen waren neben Präsident Oke Göttlich und Sportchef Thomas Meggle auch der kaufmännische Geschäftsführer Andre­as Rettig, die Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Schwedler und Aufsichtsratsmitglied Sönke Goldbeck aufmerksame Zuschauer des intensiven Kicks, in dem es galt, einstudierte taktische Varianten in die Praxis zu übertragen.

Am Ende gehörte auch Innenverteidiger Philipp Ziereis zu der Elf, die das interne Match mit 1:0 gewann. Dabei bekam der 23-Jährige mittendrin ein Extralob von Cheftrainer Ewald Lienen zu hören. „Sehr guter Ball, Ziere“, kommentierte der Coach lautstark einen gelungenen, spielöffnenden Pass auf den linken Flügel. Bei aller Stärke in der Defensivarbeit offenbarte Ziereis bisher noch Steigerungspotenzial im Spielaufbau. An diesem Punkt arbeitet er im Training, gibt aber auch zu: „Mein Pro­blem ist, dass ich in der Innenverteidigung meistens links neben Lasse Sobiech oder Sören Gonther spiele, mein linker Fuß aber der schwächere von beiden ist. Rechts würde mir der Spielaufbau schon leichter fallen. Aber das Wichtigste ist ja ohnehin, dass wir hinten möglichst wenig Chancen zulassen.“

Bis 2019 hat sich Ziereis gebunden

Das hat in der vergangenen Saison gut funktioniert, St. Paulis vierter Platz in der Abschlusstabelle war nur möglich, weil es insgesamt lediglich 39 Gegentore gab und in 16 von 34 Spielen dem Gegner kein Treffer gestattet wurde. „Es muss uns klar sein, dass das auch in der neuen Saison unsere Basis ist, um erfolgreich zu sein“, sagt Ziereis.

Der 1,89 Meter große Innenverteidiger aus dem kleinen Ort Schwarzhofen in der Oberpfalz geht in seine vierte Saison beim FC St. Pauli. Seit einem Jahr ist er unumstrittener Stammspieler. „Ich übernehme Verantwortung und gebe von hinten Kommandos“, sagt er und beschreibt damit, in welche Rolle im Team er hineingewachsen ist. „Philipp hat sich sehr gut entwickelt und wird noch besser werden“, ist Ziereis’ neuer Berater Thies Bliemeister überzeugt.

Dies ist auch objektiv betrachtet keine gewagte Einschätzung. Der Weg in die Bundesliga scheint für die kommenden Jahre vorgezeichnet, entweder mit dem FC St. Pauli, an den Ziereis sich bis Sommer 2019 gebunden hat, oder doch mithilfe eines Clubwechsels. Auch einen Karriereabschnitt im Ausland kann er sich gut vorstellen: „Es wäre sicher irgendwann interessant, diese Erfahrung zu machen und eine neue Sprache zu lernen.“ Vorerst aber, stellt Ziereis klar, will er mit St. Pauli die nächsten Ziele erreichen.