Hamburg. Torhüter verlängert bis Juni 2019 und strebt mit dem Kiezclub den Bundesliga-Aufstieg an. Meggle lobt Himmelmanns Führungsqualitäten.

„Es geht weit weg, auf einen anderen Kontinent“, sagte Robin Himmelmann, bevor er sich in den Urlaub verabschiedete. Mehr wollte der Torwart des FC St. Pauli am vergangenen Sonntag am Rande des Freundschaftsspiels in Delmenhorst nicht verraten. Zudem verschwieg er, dass er vor dem Abflug noch etwas Entscheidendes zu erledigen hatte – einen neuen Vertrag zu unterschreiben.

Zu diesem Zeitpunkt recht unerwartet einigten sich jetzt die Führung des Kiezclubs und der 27 Jahre alte Schlussmann auf eine vorzeitige Verlängerung der Zusammenarbeit bis Ende Juni 2019. Himmelmann hatte erst vor einem Jahr seinen Vertrag ebenfalls vorzeitig bis Juni 2017 verlängert, nachdem er sechs Monate zuvor zum Stammtorwart aufgestiegen war. In der abgelaufenen Saison profilierte er sich mit erstligareifen Leistungen und etlichen herausragenden Partien. Dabei stellte Himmelmann mit 16 Spielen ohne Gegentor den vereinsinternen Saisonrekord von Klaus Thomforde ein.

Deutliche Gehaltserhöhung war nötig

„Robin hat sich auch neben dem Platz zu einem Führungsspieler entwickelt und ist sehr wichtig für die Mannschaft geworden“, sagte St. Paulis Sportchef Thomas Meggle. Dieser hatte sich schon seit rund zwei Monaten darum bemüht, Himmelmann zu einer vorzeitigen Vertragsverlängerung zu bewegen. Um dies zu realisieren, war nach Informationen des Abendblattes eine deutliche Erhöhung des Gehalts notwendig. Zudem dürfte sich in dem neuen Vertragswerk wie üblich auch eine Ausstiegsklausel für den Fall eines lukrativen Angebotes aus der Bundesliga oder einer anderen europäischen Topliga befinden.

Den Sprung in die höchste Spielklasse aber will Robin Himmelmann jetzt erst einmal weiter mit dem FC St. Pauli anstreben. „Die sportliche Entwicklung unseres Teams ist sehr positiv, und ich bin überzeugt, dass mein Platz im Tor hier am Millerntor ist. Ich sehe gute Voraussetzungen, mich unter Cheftrainer Ewald Lienen und Torwarttrainer Mathias Hain weiter zu verbessern“, sagte Himmelmann, der sich regelmäßig auch in die sozialen Aktivitäten des FC St. Pauli abseits des Rasens aktiv einbringt.

Stammtorwart nach zweieinhalb Jahren

„Robin hat uns mit seinen Paraden einige Punkte gerettet. Er hat auf konstant hohem Niveau gespielt und konnte seine guten Leistungen aus dem Vorjahr jetzt über 34 Spiele vollauf bestätigen“, sagte jetzt Trainer Lienen.

Für Himmelmann wäre weder ein Wechsel zu einem anderen Zweitligaclub infrage gekommen noch zu einem Erstligisten, bei dem er nicht Torwart Nummer eins gewesen wäre. „Es ist klar, dass ich mich bei einem anderen Verein nicht mehr auf die Bank setzen würde“, hatte er im April in einem Abendblatt-Interview gesagt. Immerhin hatte er bei St. Pauli fast zweieinhalb Jahre warten müssen, ehe er im Dezember 2014 vom damals als Trainer tätigen Thomas Meggle zum Stammtorwart ernannt wurde und den zuvor gesetzten Philipp Tschauner (jetzt Hannover 96) ablöste. „Ich weiß, was ich am Verein und dem ganzen Paket habe. Ich habe dabei ein positives Gefühl und bin von diesem Schritt komplett überzeugt“, sagte Himmelmann nun nach der Unterschrift.