Hamburg. In dieser Saison haben Ex-St.-Paulianer keine Chance gegen den Kiezclub. Das soll auch Nöthe und Görlitz mit Bielefeld so ergehen.

Für einen Moment musste Jan-Philipp Kalla nachdenken, als er mit der Frage konfrontiert wurde, was der nächste Gegner Arminia Bielefeld dem FC St. Pauli derzeit voraus hat. „Sie haben ihr letztes Heimspiel gewonnen?“, grübelte der 29-Jährige. Ganz falsch ist diese Antwort nicht. In der Tat bezwang der Aufsteiger den Karlsruher SC zuletzt mit 2:1. Jedoch ist es eine andere Statistik, die auf den ersten Blick unwirklich erscheint.

Die Ostwestfalen, mit 20 Zählern auf Tabellenrang zwölf, haben erst drei Niederlagen in der laufenden Saison kassiert. Das ist eine weniger als der Tabellendritte St. Pauli. „Die spielen recht oft Unentschieden. Bielefeld ist schwer zu schlagen. Wir haben denen aber voraus, dass wir mehr Spiele gewonnen haben. So kann man es ja auch sehen“, sagte Kalla.

Kalla freut sich auf altehrwürdige Spielstätte

In der Tat ist der Aufsteiger der Remis-König der Zweiten Liga. Von 17 Partien endeten elf unentschieden. Wenig überraschend ist auch, dass das Torverhältnis der Mannschaft von Trainer Norbert Meier mit 15:15 ausgeglichen ist. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch das Hinspiel am ersten Spieltag 0:0 ausging. Kalla weiß daher, wie schwer die Aufgabe am Montag wird. „Das wird ein umkämpftes und enges Spiel. Die Arminia hat einige erfahrene Profis auf ihrer Seite. Ich freue mich auf die Alm, weil ich da noch gar nicht so oft gespielt habe“, sagte Kalla.

In Bielefeld gibt es auf der altehrwürdigen Alm, die heute Schüco-Arena heißt, ein Wiedersehen mit zwei guten Bekannten. Im vergangenen Sommer waren Christopher Nöthe und Michael Görlitz zu den Arminen gewechselt, um einen sportlichen Neuanfang zu starten – mit überschaubarem Erfolg. Während Görlitz zwischen grünem Rasen, Ersatzbank und Tribüne pendelt, kommt Nöthe regelmäßig zum Einsatz. Bisher traf der Offensivspieler, der nur an den ersten beiden Spieltagen fehlte, immerhin zweimal.

Nöthe galt als charakterlich schwierig

Am Millerntor spielte das Duo keine große Rolle, zudem galt Nöthe als charakterlich schwieriger Typ, der den Verein nicht nur aus rein sportlichen Gründen verlassen musste. „Kontakt habe ich zu keinem der beiden“, sagte Kalla am Mittwoch.

Zehn Tage vor Heiligabend sollen die alten Kollegen keine Geschenke in Form von drei Punkten erhalten. „Wir haben den Trend gestoppt, dass Ex-St.-Paulianer gegen uns treffen. Das werden wir am Montag beibehalten“, sagte Kalla. „Rouwen Hennings und Mahir Saglik haben früher ja gern gegen uns getroffen. Dennis Daube und Julian Koch ist es in dieser Saison nicht gelungen“, sagte das Urgestein, das seit 2003 im Verein ist.