Hamburg. Laut “kicker“ fordert St. Pauli, dass Vereine, die sich nicht an die “50+1“-Regel halten, nicht von Vermarktungserlösen profitieren.
Ein brisanter Antrag des FC St. Pauli zur Mitgliederversammlung des Ligaverbandes am 2. Dezember in Frankfurt hat offenbar heftige Diskussionen unter den 36 Proficlubs ausgelöst. Wie der "kicker" berichtet, fordert der FC St. Pauli, dass Vereine, die sich durch eine Ausnahmegenehmigung nicht an die "50+1"-Regel halten, von der Verteilung der Einnahmen aus der Vermarktung von Spielen nach § 9 Nr. 1 ausgeschlossen werden.
Nach dieser Vorschrift ist es Investoren nicht möglich, die Stimmenmehrheit der Gesellschaften zu übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben
Die Werksvereine Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg als 100-prozentige Töchter der Bayer AG und des Volkswagen Konzerns sowie die TSG 1899 Hoffenheim, bei der Mäzen Dietmar Hopp die Mehrheit hält, sind von der Verteilung der Einnahmen aus der Fernsehvermarktung sowie der Gruppenvermarktung (Adidas-Ligaball, Hermes-Ballbote, Krombacher) auszuschließen, schreibt das Blatt weiter. Ab 2017 wäre davon auch Hannover 96 bedroht, das nach dem Engagement von Martin Kind über dann 20 Jahre von der "50+1"-Regel auf entsprechenden Antrag hin ausgenommen werden kann.
Hannover 96, die TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg erklären mit Schreiben vom 19. November an die DFL, die dieses am Freitag an alle Vereine verschickt hat, dass St. Pauli mit diesem Antrag "die Aufkündigung der Solidargemeinschaft in der Bundesliga und 2. Bundesliga" betrieben habe.