Hamburg. Der Mittelfeldspieler ist nach der Geburt seines Sohnes wieder im Training des FC St. Pauli, sitzt zunächst wohl aber auf der Reservebank.

Es waren aufregende Tage, die Enis Alushi zuletzt erlebt hat. Am vergangenen Donnerstag wurde der Mittelfeldspieler des FC St. Pauli zum ersten Mal Vater. Er war dabei, als seine Ehefrau, die deutsche Fuß­ball-Nationalspielerin Fatmire „Lira“ Alu­shi (geborene Bajramaj), in Mönchengladbach den gemeinsamen Sohn Arian zur Welt brachte. Noch am Abend flog er zur Nationalmannschaft des Kosovo, mit der er tags darauf gegen Albanien (2:2) spielte. Am Sonnabend ging es sofort wieder zurück zu Frau und Sohn nach Mönchengladbach, wo die Familie seiner Frau wohnt.

„Es war ein überwältigendes Gefühl und hat mir die Sprache verschlagen“, berichtete er am Dienstag über das Erlebnis der Geburt. „Dem Kleinen und meiner Frau geht es gut, sie muss jetzt aber erst einmal wieder zu Kräften kommen“, sagte er weiter, nachdem er erstmals wieder mit der Mannschaft des FC St. Pauli trainiert hatte. In den Tagen unmittelbar vor der Geburt hatte er sich bereits am Niederrhein aufgehalten und dort mit dem Team des Bundesliga-Sechsten Borussia Mönchengladbach trainiert. „Ich bin den Trainern und Vorständen der Vereine sehr dankbar, dass sie es mir ermöglicht haben, bei meiner Frau zu sein und mich fit zu halten“, betonte Alushi.

Jetzt lebt die junge Familie zusammen in Hamburg, und Alushi fiebert den kommenden sportlichen Aufgaben mit dem FC St. Pauli entgegen. Dabei wird er sich zunächst voraussichtlich mit einem Platz auf der Reservebank begnügen müssen, wenn das Team am Sonnabend (13 Uhr) beim Tabellen-16. 1860 München antreten wird. Nach zuletzt sieben Punkten aus den drei Spielen gegen Freiburg (1:0), in Bochum (1:1) und gegen Düsseldorf (4:0) spricht alles dafür, dass Marc Rzatkowski und Christopher Buchtmann auch in München die „Doppel-Sechs“ im defensiven Mittelfeld bilden werden.

Den Gala-Auftritt seiner Kollegen gegen Düsseldorf hatte Alushi, der zuvor wegen eines Muskelfaserrisses ausgefallen und seinen Stammplatz verloren hatte, am Fernseher verfolgt. „Die Jungs haben das richtig stark gemacht und der Düsseldorfer Offensive keine Chance gelassen. Vor allem hat es mich für Lenny Thy gefreut, dass er sich mit den vier Toren belohnt hat. Jetzt ist der Knoten bei ihm geplatzt“, sagte Alushi.

„Natürlich möchte ich mir meinen Platz in der Mannschaft wieder erkämpfen. Aber ich weiß, dass man Geduld haben muss, wenn man nach einer Verletzung zurückkommt“, sagte der 29-Jährige weiter, der sich schon jetzt Geschwister für Arian wünscht: „Er soll auf keinen Fall unser einziges Kind bleiben. Wenn es nach mir geht, kommt da noch einiges.“