Hamburg. Der Mittelfeldspieler wird den FC St. Pauli im Sommer verlassen. Die Zukunft von Leihspieler Sobiech ist weiter offen.

Es ist eine gute Tradition, dass im letzten Heimspiel der Saison die feststehenden Abgänge mit einem Geschenk und einer Umarmung verabschiedet werden. Bevor der FC St. Pauli am Sonntag (15.30 Uhr, Sky live) sein wichtiges Duell im Kampf um den Klassenerhalt gegen den VfL Bochum absolviert, wird Sportdirektor Thomas Meggle das St.-Pauli-Urgestein Dennis Daube, der zum 1. FC Union Berlin wechselt, und Mittelfeld-Routinier Florian Kringe, der aufgrund von schweren Hüftproblemen seine aktive Karriere beenden muss, für ihre Dienste für den Verein würdigen.

Weitere Spieler, so heißt es aus dem Verein, werden gegen Bochum nicht verabschiedet. Viele Personalien sind wegen der offenen Ligazugehörigkeit ungeklärt. Dabei steht mit Julian Koch ein weiterer Abgang eigentlich fest. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler, der in der Winterpause vom Bundesligaclub Mainz 05 ausgeliehen wurde, sieht seine Zukunft nicht am Millerntor. Gegen Bochum wird er zum vorletzten Mal das Trikot des FC St. Pauli tragen. „Es war von Anfang an der Plan, dass ich ein halbes Jahr hier bin. Ich würde gern zurück nach Mainz. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten“, sagte Koch. Der Kontakt nach Mainz ist in den vergangenen Wochen auf ein Minimum reduziert. Sauer ist Koch darüber nicht, er zeigt sogar Verständnis: „Mainz hatte viel damit zu tun, gegen den Abstieg zu kämpfen, wir wollen auch drinbleiben. Vertraglich bin ich in Mainz gebunden, daher gibt es ja auch nicht viel zu sagen.“

Ganz ähnlich stellt sich die Situation bei Lasse Sobiech dar. Der Innenverteidiger, der am Dienstag aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel nicht trainieren konnte, ist bis 30. Juni vom Hamburger SV ausgeliehen. Dort besitzt der 24-Jährige noch einen laufenden Vertrag bis Mitte 2016. Nach Abendblatt-Information soll sich die Situation von Sobiech zeitnah klären. Eine Rückkehr zum HSV scheint aktuell die unwahrscheinlichste Variante zu sein. Schließlich stehen dort mit Johan Djourou, dem Brasilianer Cléber Reis und Jonathan Tah bereits drei zentrale Abwehrspieler für die neue Saison unter Vertrag. Zudem hoffen noch Slobodan Rajkovic und Heiko Westermann auf einen neuen Kontrakt. „Die Situation ist doch klar. Lasse hat einen Vertrag beim HSV. Alles weitere wird die Zeit zeigen“, sagte Berater Jürgen Milewski, der andeutete, dass es durchaus Anfragen für Sobiech gibt.

Durch die starken Leistungen bei St. Pauli hat Sobiech auf sich aufmerksam gemacht. So soll Werder Bremen Interesse am Defensivspezialisten haben „Es ist wirklich alles offen. Die Situation ist für mich nicht neu. Die ist ja jedes Jahr so. Daher werde ich nicht nervös“, sagte Sobiech, der keinen Gedanken daran verschwendet, dass am Sonntag womöglich sein letztes Heimspiel mit St. Pauli auf dem Programm steht. Das perfekte Abschiedsgeschenk wäre für Koch und Sobiech in jedem Fall der Klassenerhalt.

Der SV Sandhausen wird wegen Verstößen gegen die Lizenzierungsordnung mit Punktabzügen für diese und die kommende Saison bestraft. In der laufenden Runde werden den Kurpfälzern drei Punkte wegen Verstößen „mit Blick auf Form und Inhalt relevanter Unterlagen“ abgezogen. Die kommende Spielzeit muss der Club laut der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zudem mit drei Minuspunkten beginnen, falls er zweitklassig bleibt.