Hamburg. Im Leben Wilhelm Ucksches drehte sich alles um den FC St. Pauli. Nach dem Tod des 84-Jährigen reagierten die Angehörigen entsprechend.

Am Donnerstagmorgen standen in der Presseabteilung des FC St. Pauli die Telefone nicht mehr still. Doch Grund waren nicht etwa Anfragen zum bevorstehenden Duell des abstiegsgefährdeten Fußballclubs in der Zweiten Bundesliga am Freitag bei Union Berlin (18.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de), sondern Nachforschungen zu einem ganz besonderen Fan.

Das war Wilhelm Ucksche zweifelsohne, sogar über den Tod hinaus. Denn die Angehörigen des Bayern stellten in der Traueranzeige für den 84-jährigen Bayern, der am 13. März in Feldafing bei Starnberg verstarb, Ucksches überaus große Leidenschaft für den Kiezclub heraus.

„St. Pauli in der dritten Liga? Das will ich nicht erleben“, schrieben die Hinterbliebenen über die Anzeige, die im „Starnberger Merkur“ abgedruckt wurde. Dabei handelte es sich um ein Zitat des Fußballanhängers, wie Jürgen Fliege der „Bild“-Zeitung sagte. Der 67-jährige ehemalige TV-Pfarrer ist der Schwiegersohn Ucksches.

St. Pauli reagiert mit Versprechen

„Wilhelms Leben drehte sich nur um St. Pauli“, sagte Winfried Noé, ein weiterer Schwiegersohn des Verstorbenen, dem Blatt. Ucksche habe nahezu alles von seinem Lieblingsclub besessen - außer einer Vereinsmitgliedschaft. Daher können auch die Hamburger selbst relativ wenig über den besonderen Fan aus der bayerischen St.-Pauli-Diaspora erzählen.

Aufgefallen ist den Vereinsverantwortlichen die außergewöhnliche Todesanzeige dennoch. Auf seiner Facebookseite würdigte St. Pauli Ucksche daher entsprechend - mit einer eindeutigen Ansage im Abstiegskampf: „Wir werden alles für Deinen Seelenfrieden tun. Versprochen! You’ll never walk alone, Wilhelm!“, postete der Club am Donnerstag, dem Tag der Beisetzung Ucksches. (jd)