Hamburg. Der Trainer des FC St. Pauli hat seine Formation gefunden. Für Verteidiger Schachten wird es schwer, Kalla wieder zu verdrängen.

Wie schnell sich die Zeiten doch ändern können. Der Wett-Anbieter „Mybet“ sprüht nach dem 2:0-Sieg des FC St.Pauli bei Eintracht Braunschweig fast schon vor Optimismus. Für zehn Euro Einsatz bekäme man aktuell 16,50 Euro zurück, sollte der Kiezclub nicht absteigen. Sollte das Worst-Case-Szenario doch eintreffen, gebe es 21 Euro zurück.

Derartige Zahlenspiele interessieren Ewald Lienen, der am Montag wegen seiner Schiedsrichterkritik nach der 0:1-Niederlage gegen Fürth 3000 Euro Strafe zahlen musste, nicht im Geringsten. Der Trainer freut sich vielmehr darüber, dass sich seine Mannschaft für das gute Spiel bei den Niedersachsen endlich belohnt hat. Wenn der 61-Jährige an diesem Montagmorgen zum Training bittet, wird er ein Team vorfinden, dass nach dem Brustlöser mit einer ganz anderen Laune an die Arbeit gehen wird.

Dass dieser überlebensnotwendige Sieg überhaupt zustande kam, lag vor allem auch an der neuen taktischen Ausrichtung. „Es geht nicht um Schönheitspreise. Wir wollten nicht so hoch stehen wie zuletzt“, sagte Lienen, der so verhindern wollte, dass die konterstarken Braunschweiger ihre Stärken ausspielen können.

Anders als in der Vorwoche gegen Aue ist es St.Pauli gelungen, kompakter im Mittelfeld zu stehen. „Wir wollten Braunschweig das Spiel überlassen. Wir standen hinten bombenfest und haben vorne eiskalt zugeschlagen“, sagte Mittelfeldspieler Julian Koch.

Nach dem starken Auftritt von Sonntag hat sich eine Stammformation herauskristallisiert. Für den zuletzt verletzten Rechtsverteidiger Sebastian Schachten wird es schwer, nach Jan-Philipp Kallas solidem Auftritt, wieder in die Startelf zu kommen. Gegen den FSV Frankfurt dürfte lediglich der angeschlagene Waldemar Sobota für Sebastian Maier in die Startelf kommen. Festgelegt hat sich Lienen auch im Zentrum. Die beiden „Sechser“ heißen Koch und Dennis Daube. Als zentraler Offensivspieler hat sich Marc Rzatkowski festgespielt. „Dennis spielt wieder da, wo er hingehört und Schatti (Spitzname von Rzatkowski, Anm.,Red.) spielt wieder da, wo er hingehört“ , sagte Lienen.