Sandhausen/Hamburg. Es war die 68. Spielminute in Sandhausen, als Robin Himmelmann das erste Mal in seinem Kerngeschäft gefordert war. Einen Flachschuss von Aziz Bouhaddouz aus rund 20 Metern hielt der 26-Jährige sicher. Dies sollte auch Himmelmanns einzige Parade bleiben, denn Andrew Wootens im Ansatz gefährlicher Volleyschuss sechs Minuten später verfehlte das St.-Pauli-Tor. Ansonsten hatte Himmelmann immer nur dann Kontakt mit dem Ball, wenn seine Feldspieler-Kollegen ihn als Anspielstation suchten. Seine Zuspiele kamen dann auch wieder zu einem Mitspieler.
Robin Himmelmann hatte zwei Tage vor dem Spiel von Cheftrainer Ewald Lienen erfahren, dass er weiter den Vorzug vor Philipp Tschauner, 29, als Stammtorwart erhält. „Es war eine superenge Entscheidung“, betonte Lienen und ließ durchblicken, dass Himmelmanns bessere fußballerische Qualitäten eine Rolle gespielt haben. „Ich hatte nach der Vorbereitung ein gutes Gefühl, dass die Entscheidung auf mich fällt“, sagte Himmelmann.
Philipp Tschauner dagegen, der nun weiter Reservekeeper bleibt, hat sich entschieden, öffentlich zu schweigen. Damit lässt sich nur spekulieren, ob sich der langjährige Stammtorwart in den Schmollwinkel zurückgezogen hat oder sich selbst nur vor zu emotionalen Äußerungen schützen will. Kapitän Sören Gonther jedenfalls lobte seinen Stellvertreter: „Er hat Robin vor dem Spiel in den Arm genommen und ihm alles Gute gewünscht.“