Der FC St. Pauli bestreitet gegen Silkeborg IF seine Generalprobe vor dem Wiederbeginn der Zweiten Liga. Philipp Tschauner kämpft um seine Rückkehr ins Tor.

Hamburg. Schon seit geraumer Zeit hat Ewald Lienen eine Vorstellung davon, auf welche Spieler seines Teams er als Stammkräfte vertrauen will. „Es wäre ja schlimm, wenn ich noch kein Gerüst des Teams im Kopf hätte“, sagte der Trainer des FC St. Pauli bereits vor eineinhalb Wochen nach dem Ende des Trainingslagers in Belek. Konkret dürften es jetzt sechs Akteure sein, die die festen Säulen des Teams bilden sollen, das am kommenden Sonnabend (13 Uhr) beim SV Sandhausen in die Mission Klassenerhalt startet. Für alle anderen bietet das letzte Testspiel an diesem Sonnabend (15 Uhr) im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt gegen das dänische Erstliga-Schlusslicht Silkeborg IF die vorerst letzte Möglichkeit, sich für einen Platz in der Startelf zu empfehlen.

Nach den bisherigen Eindrücken in Testspielen und Training hat sich herauskristallisiert, dass Lienen weiter auf Lasse Sobiech und Sören Gonther, der sich am Freitag krank meldete, in der Innenverteidigung baut. Ebenso gesetzt ist Winterzugang Julian Koch im Mittelfeld auf der „Sechser“-Position, nachdem die Leihgabe vom FSV Mainz bisher die ihm zugeschriebenen Stärken wie Präsenz, Zweikampf- und Kopfballstärke sowie spielerische Qualitäten nachweisen konnte. Dazu kam sein Tor aus 50 Metern gegen Winterthur.

Auch der zweite, vor einer Woche verpflichtete Zugang, dürfte erste Wahl sein. Schließlich wurde der polnische Nationalspieler Waldemar Sobota als Soforthilfe vom FC Brügge ausgeliehen. Er wird aller Voraussicht nach seinen Platz auf der rechten offensiven Außenbahn erhalten. Fünfter Akteur mit besten Aussichten auf einen Stammplatz ist Lennart Thy als Offensivkraft. Trainer Lienen gefällt offenbar dessen Dynamik und Laufbereitschaft. Zudem punktete Thy mit seinen Treffern beim Heimsieg gegen Aalen (3:1) und im Test gegen Gaziantepspor (2:3) im Rahmen des Trainingslagers.

Ebenfalls mit einem Tor (gegen Winterthur) konnte Routinier Sebastian Schachten für sich werben. Auf der Position des rechten Außenverteidigers hat der 30-Jährige auch aufgrund seiner Erfahrung Vorteile gegen den bissigen Andrej Startsev, 20.

Völlig offen ist noch die Frage, für wen sich Ewald Lienen in den verbleibenden 15 Punktspielen als Stammtorwart entscheidet. In der Wintervorbereitung spielte Robin Himmelmann, der auch die jüngsten vier Zweitligaspiele bestritten hatte, gegen Kaiserslautern (0:1) und den Erstligisten Paderborn (2:0). Sein Konkurrent, der nach 15 Spielen der Hinrunde abgelöste Philipp Tschauner, stand gegen Gaziantepspor zwischen den Pfosten und wird nun an diesem Sonnabend eine weitere Chance erhalten, sich für eine Rückkehr als Nummer eins zu empfehlen.

Auf der Position des linken Verteidigers kämpfen unterdessen Marcel Halstenberg und Daniel Buballa um den Platz in der Startelf. Im Mittelfeld gibt es gleich etliche Anwärter auf den Platz neben Julian Koch in der defensiv-zentralen Position. Hier kann Enis Alushi wieder voll angreifen, aber auch Christopher Buchtmann, Dennis Daube, Jan-Philipp Kalla, Okan Kurt und Tom Trybull sind ambitionierte Kandidaten.

Auf den offensiven Außenbahnen müssen sich Marc Rzatkowski, Sebastian Maier (derzeit krank) und Michael Görlitz profilieren, im Angriff streiten Ante Budimir, Torschütze in Paderborn, John Verhoek und Christopher Nöthe um einen Startelfplatz. „Der Konkurrenzkampf hält das Niveau hoch“, sagt Lienen, der es schätzt, immer 20 gesunde Feldspieler im Training zur Verfügung zu haben.