Aus Solidarität mit Dani Alves vom FC Barcelona haben Michael Gregoritsch und Philipp Ziereis ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Der FC St. Pauli postete die Aktion der beiden Profis auf Twitter.

Barcelona/Hamburg. Aus Solidarität mit dem brasilianischen Fußball-Nationalspieler Dani Alves hat die Prominenz aus Sport und Politik weltweit ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt und genüsslich Bananen gegessen.

„Wir sind alle Affen“, schrieb Stürmerstar Neymar, Alves' Landsmann und Teamkollege beim spanischen Renommierklub FC Barcelona, unter seinem Twitterbild, das ihn mit seinem Sohn zeigt. Neymar hat dabei eine echte Banane in der Hand, sein Sprössling eine große Stoff-Frucht.

Auch die St.-Pauli-Profis Michael Gregoritsch und Philipp Ziereis setzten auf Twitter ein Zeichen gegen Rassismus.

Alves war beim Auswärtsspiel des FC Barcelona am Sonntag gegen den FC Villarreal (3:2) mit einer Banane beworfen worden und hatte diese daraufhin gegessen. Der Brasilianer hob die Banane vor einem Eckball auf, schälte sie und biss hinein. Sekunden später schlug der Verteidiger noch mit vollem Mund den Ball in den Strafraum.

„Ich spiele jetzt seit elf Jahren in Spanien, und seit elf Jahren ist es immer das Gleiche. Wir werden es nicht ändern, daher muss man Witze darüber machen“, sagte der 30-Jährige.

Auch Box-Weltmeister Wladimir Klitschko beteiligte sich an den zahlreichen Bekundungen. Mit ernstem Blick twitterte der Ukrainer ein Bild mit einer geöffneten Banane, auf der Schale stand: „Nein zu Rassismus!“

Der FC Villarreal teilte unterdessen auf seiner Internetseite mit, dass der Werfer „dank der tatkräftigen Unterstützung der Sicherheitsbeamten und der Fans“ bereits identifiziert und ein lebenslanges Stadionverbot ausgesprochen wurde. Gleichzeitig verdeutlichte der Verein, dass er einen besonderen Fokus auf „Fair Play auf und neben dem Platz, Respekt und Toleranz“ lege.

Am originellsten hatte sich Brasiliens ehemaliger Star Zico solidarisch gezeigt. Im Trainingsanzug biss der „weiße Pelé“ erst in eine einzelne Banane und schoss danach eine ganze Bananenhand aus dem Winkel eines Fußball-Tores.

Auch Italiens Nationalcoach Cesare Prandelli und Premierminister Matteo Renzi teilten sich eine Banane. Die Geste wurde bei einem Treffen im Regierungssitz festgehalten, bei dem auch der Chef des italienischen Fußballverbandes FIGC, Giancarlo Abete, und der Präsident von Italiens Olympischem Komitee CONI, Giovanni Malagó, den Rassismus-Vorfall scharf verurteilten.

Zu den prominentesten Nachahmern der Bananen-Geste gehörten der italienische Nationalstürmer Mario Balotelli (AC Mailand), die Brasilianer David Luiz (FC Chelsea) und Roberto Carlos (einst Real Madrid) sowie der Argentinier Sergio Agüero (Manchester City) und die fünfmalige brasilianische Weltfußballerin Marta.