Der 0:3-Rückschlag in Paderborn hat den Aufstiegshoffnungen des FC St. Pauli einen gewaltigen Dämpfer versetzt. Die Hanseaten stehen nun enorm unter Erfolgsdruck. Bereits am Freitag kommt der Tabellenzweite aus Fürth ans Millerntor.

Hamburg. Dem FC St. Pauli droht eine verkorkste „englische Woche“ und damit das Ende aller Traume vom Aufstieg in die Bundesliga. Nach den ersten beiden von drei vorentscheidenden Spielen innerhalb von sieben Tagen steht für die Hamburger nur ein magerer Punkt zu Buche.

Dem uninspirierten 0:0-Heimauftritt gegen den FC Ingolstadt 04 folgte am Dienstag eine ernüchternde 0:3-Schlappe beim Aufstiegsrivalen SC Paderborn 07, der den Relegationsplatz festigen konnte. Der Kiezklub (42) liegt in der Zweitliga-Tabelle nun vier Punkte hinter den 07ern und bereits sechs Punkte hinter der auf dem direkten Aufstiegsrang zwei platzierten SpVgg Greuther Fürth.

Im Heimspiel gegen den Aufstiegsanwärter aus Fürth am Freitag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) stehen St. Paulis Trainer Roland Vrabec und sein Team erheblich unter Erfolgsdruck. Eine weitere Niederlage würde die Kiezkicker in der Tabelle nahezu aussichtslos zurückwerfen. Vrabec aber bemühte trotz der schwachen Vorstellung in Paderborn den Optimismus. „Wir analysieren jetzt die Begegnung in aller Ruhe und blicken dann zuversichtlich auf das Spiel gegen Fürth. Wenn wir Freitag gewinnen, sind wir wieder dran“, meinte der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer.

Abwehrspieler Sören Gonther steht nach dem Rückschlag in Paderborn allerdings nicht mehr der Sinn nach Rechenspielen. „Wir sollten nicht mehr auf die Tabelle schauen und vom Aufstieg reden“, erklärte der Innenverteidiger genervt. Er selbst hätte in der 40. Minute beinahe die Führung für den FC erzielt, doch sein Kopfball landete am Pfosten. Beinahe im Gegenzug sorgte ausgerechnet der ehemalige St. Pauli-Profi Mahir Saglik für Paderborns Führung. Alban Meha (58.) und erneut der starke Saglik (69./Foulelfmeter) die Entscheidung herbei.

Der nächste Gegner Fürth will nach dem souveränen 4:1 über Fortuna Düsseldorf am Millerntor nachlegen. Trainer Frank Kramer nannte die Partie ein „Big-Point-Spiel“ und fordert von seinen Profis unbedingte Leidenschaft. „Das wird eine heiße Aufgabe“, sagte er am Mittwoch. „Wir müssen ganz viel reinpacken. Wenn wir mit Biss und Überzeugung spielen, dann können wir uns auch in St. Pauli durchsetzen.“

Der Erfolg gegen die Düsseldorfer sei bereits „abgehakt“, betonte Kramer und mahnte, die Konzentration im deutschen Fußball-Unterhaus hoch zu halten. „Wir müssen uns der Aufgabe mit 100 Prozent widmen. Wenn wir nur eine Sekunde zweifeln, können wir es nicht schaffen“, sagte der Trainer, der personell keine Sorgen hat. Stürmer Niclas Füllkrug ist nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder ins Training eingestiegen, das St. Pauli-Spiel dürfte für ihn aber zu früh kommen.