In einem Gespräch teilte der Kult-Trainer Holger Stanislawski mit, dass er derzeit arbeitslos gemeldet sei und ab Januar für einen neuen Job offen sei. Doch die Arbeitssuche gestalte sich schwierig.

Hamburg. St. Paulis Ex-Trainer Holger Stanislawski sucht nach Arbeit. Seit seinem freiwilligen Ausscheiden im Sommer beim Zweitligisten 1. FC Köln ist der Trainer ohne Anstellung. „Ich bin seit 1. Juli offiziell arbeitsuchend. Und habe ein paar Wochen dann auch Arbeitslosengeld kassiert. Allein aus Versicherungsgründen ist der Gang zum Amt wichtig“, sagte der langjährige Coach des FC St. Pauli der „Sport Bild“. „Und natürlich bin auch selber an den Schalter gegangen, habe mit der Sachbearbeiterin gesprochen und mich persönlich um alles gekümmert. Das gehört doch zum normalen Leben dazu.“

Die Suche nach einer Anstellung gestalte sich aber etwas anders als bei anderen Arbeitslosen: „Man wird da als Künstler geführt. Die Vermittlung ist allerdings schwer. Da schickt man kein Bewerbungsschreiben an den FC Bayern nach dem Motto: Wenn ihr Pep nicht mehr wollt, ich würde es machen.“

Seine freie Zeit nutzt der 44 Jahre alte Hamburger dazu, lang vernachlässigte Dinge wie Zahnarztbesuche zu erledigen und sich um seine Familie zu kümmern. „Es gibt keinen Trainer, der nach einer Saison nicht kaputt ist. Das Geschäft ist brutal“, sagte Stanislawski. Nun sei er so fit wie zuletzt als Profi und rauche weniger. Grundsätzlich sei er vom 1. Januar an für einen neuen Job offen. Also doch noch eine Lösung für den FC St. Pauli.

Für den FC St. Pauli geht es am Freitag gegen Stanislawskis zweiten Ex-Club, den 1. FC Köln (im Liveticker auf abendblatt.de). Die Serie des FC Köln wandelte sich von einer 13 Spiele langen Erfolgsserie in eine zwei Spieltage mit Niederlagen-Folge um. Dennoch ist die Defensive der Gäste am Freitag stark. Während die Gastgeber 14 Gegentreffer in 15 Spielen kassierten, musste Köln-Torhüter Timo Horn erst sieben Gegentore hinnehmen. Der Keeper hält auch den momentanen Ligabestwert – acht Spiele zu null. In keiner Partie musste der gebürtige Kölner, der bereits seit elf Jahren beim FC im Tor steht, mehr als einmal hinter sich greifen. In den vergangenen zwölf Spielen waren es nur drei Gegentore.

Die St. Pauli- Defensive muss sich vor allem auf Risse, der bereits sieben Tore erzielen konnte und Anthony Ujah, der viermal erfolgreich war, einstellen.

Seit Dezember 1977 trafen die Hamburger bereits 26 Mal auf den 1. FC Köln. Die Statistik spricht dabei klar für die Kölner. 16 Partien gingen gewonnen an die Geißböcke. Nur in vier Begegnungen verließen die Braun-Weißen als Gewinner den Platz. Die letzten drei Punkte für St. Pauli gab es am 29. Januar 2011. Das Hinspiel in der vergangenen Saison endete torlos, im Rückspiel siegte Köln mit 1:0 am Millerntor.