Eigengewächs Andrijanic erhält keinen neuen Vertrag. Die Leihprofis Funk und Avevor wollte St. Pauli halten, doch Stuttgart und Hannover holen sie zurück.

Hamburg. Die Personalplanungen beim FC St. Pauli gehen nach dem Ende der Saison voran. Der Club trennt sich von seinen Mittelfeld-Profis Joseph-Claude Gyau und Marcel Andrijanic. Zudem zieht es Patrick Funk zum VfB Stuttgart und Christopher Avevor zu Hannover 96 zurück.

Der 20 Jahre alte Gyau war von 1899 Hoffenheim für ein Jahr ausgeliehen, St. Pauli besaß jedoch eine Option auf ein weiteres Jahr Leihgeschäft. Weil der US-Amerikaner jedoch nie überzeugen konnte und über die Rolle als Ersatzspieler nicht hinaus kam, ließ man die Option verstreichen.

Eigengewächs Andrijanic muss ebenfalls nach nur einem Profijahr gehen. Im vergangenen Sommer hatte der gebürtige Hamburger zunächst für ein Jahr unterschrieben, auch hier besaß der Club eine Option auf Fortsetzung der Zusammenarbeit. Der 20-Jährige, der zehn Jahre in den Jugendteams St. Paulis spielte, brachte es auf nur zwei Einsatzminuten im Zweitliga-Team. Weil er auch in der Regionalliga bei der U23 nicht überzeugen konnte, trennen sich die Wege nun. Andrijanic sollte das Aushängeschild der Jugendarbeit werden, nach nur einem Jahr ist das Projekt gescheitert. „Wir sehen seine Zukunft nicht mehr hier, wünschen ihm bei einem anderen Verein aber alles Gute“, bestätigte Sportchef Rachid Azzouzi dem Abendblatt.

Gerne verpflichtet hätte Azzouzi die Leihspieler Funk und Avevor. St. Pauli und die Stuttgarter liegen in ihren finanziellen Vorstellungen über Defensiv-Allrounder Funk aber zu weit auseinander. Gespräche mit dem Berater brachten keinen Fortschritt. „Bei Paddy gehe ich davon aus, dass er nach Stuttgart zurückgeht, da es vom VfB noch keine Rückmeldung auf unser vor längerer Zeit abgegebenes Angebot gab“, sagte Azzouzi auf der Vereinshomepage.

Auch Avevor hätte man gerne gehalten, doch der Kontakt zu Hannover ist seit dem Weggang von Manager Jörg Schmadtke abgerissen. Der Berater von Innenverteidiger Avevor teilte jedoch mit, dass der 21-Jährige nach Hannover zurückkehren soll.

Wie das Abendblatt bereits berichtet hatte, verzichtet St. Pauli auch auf die Verpflichtung von Akaki Gogia, der vom VfL Wolfsburg ausgeliehen war. Gogia war in Ungnade gefallen, als er sich Ende März weigerte, für die zweite Mannschaft aufzulaufen.

Mit Stürmer Daniel Ginczek (wechselt zum 1. FC Nürnberg) und den Routiniers Marius Ebbers und Florian Bruns stehen nun bereits acht Abgänge fest. Gespräche über eine Vertragsverlängerung von Florian Kringe laufen. Eine Einigung steht jedoch noch aus.

In Stürmer Christopher Nöthe, Abwehrspieler Bernd Nehrig (beide Greuther Fürth), Außenverteidiger Marcel Halstenberg (Borussia Dortmund) und Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski (VfL Bochum) stehen vier Neuzugänge fest.

St. Pauli sucht vor allem auf der Sechserposition im defensiven Mittelfeld und im Sturm noch nach Verstärkungen.