Trainer Michael Frontzeck plagen vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin Personalsorgen. Erfreulich: Sören Gonther steht erstmals seit seinem Wechsel im Sommer 2012 im Kader.

Hamburg. Als wäre die Aufgabe nicht ohnehin schwer genug, plagen Trainer Michael Frontzeck vor dem eminent wichtigen Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin am Sonntag (13.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) erneut Personalsorgen. Denn noch immer steht hinter dem Einsatz von Topstürmer Daniel Ginczek (14 Saisontore) ein dickes Fragezeichen. Die Leihgabe von Borussia Dortmund musste unter der Woche mit Adduktorenproblemen aussetzen. Am Dienstag zog sich zudem Routinier Florian Kringe einen Muskelfaserriss zu, weshalb Kapitän Fabian Boll wohl von Beginn an ran muss.

Boll, der nach monatelanger Verletzungspause behutsam an die Mannschaft herangeführt werden soll, hatte kürzlich erklärt, über Kurzeinsätze wieder Fuß fassen zu wollen. „Mit ihm werde ich vor dem Spiel noch ein längeres Gespräch führen. Boller ist erfahren genug, um selbst einschätzen zu können, ob er für 90 Minuten bereit ist“, sagte Frontzeck am Freitag.

Zum ersten Mal im Kader der Profis stehen wird nach 14 monatiger Verletzungspause Verteidiger Sören Gonther. Nach zwei Einsätzen in der U23-Mannschaft ist der 26-Jährige, der mit zwei Kreuzbandrissen und einem Muskelfaserriss ausgefallen war, bereit für eine Rückkehr in die Zweite Liga. Dort hatte er zuletzt am 4. Februar 2012 für den SC Paderborn gespielt. „Für Sören ist es ein riesen Schritt, wieder bei den Jungs zu sein“, freute sich Frontzeck.

Neben Gonther wird auch Christopher Buchtmann wieder zum Aufgebot gehören. Der Spielmacher war mit einer Fußverletzung wochenlang ausgefallen, holte sich vergangenen Dienstag ebenfalls Spielpraxis bei der U23. Beide werden zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Mit dem bereits feststehenden Bundesliga-Aufsteiger Hertha erwartet St. Pauli am Sonntag das beste Team der Liga am Millerntor. Auf Nachlässigkeiten ob des bereits geschafften Klassensprungs hofft Coach Frontzeck daher nicht: „Sie wollen Spitzenreiter bleiben und werden alles abrufen. Das wird für uns ein richtig schweres Spiel gegen die beste Mannschaft, die mit Ronny und Ramos zwei absolute Überspieler der zweiten Liga in ihren Reihen hat“, erklärte der 49-Jährige.

Nach der 0:3-Pleite in Bochum fordert Frontzeck die Aggressivität, die seine Elf zuvor im Heimspiel gegen 1860 München (3:1) an den Tag gelegt hatte. „Wir wollen unser Spiel durchbringen und unsere Tugenden auf den Platz bringen. Aggressiv am Mann sein, Zweikämpfe führen und fußballerische Akzente setzen“, gab Frontzeck vor.

Gewinnen die Konkurrenten Bochum, Aue und Dresden an diesem Wochenende, würde St. Paulis Vorsprung auf den Relegationsplatz im Falle einer Niederlage auf nur noch zwei Punkte schrumpfen. Der Trainer setzt angesichts der schwierigen Situation auch auf die lautstarke Unterstützung der über 29.000 Zuschauer. Denn das Gastspiel der Hauptstädter in Hamburg ist seit Wochen ausverkauft.