Geschäftsjahr 2011/2012 schloss der Verein positiv ab. Anleihe lässt die Verantwortlichen strahlen, nur Strafzahlungen trüben das Bild.

Hamburg. Der FC St. Pauli hat das Geschäftsjahr 2011/2012 positiv abgeschlossen und einen Gewinn erwirtschaftet. Der Konzernabschluss, in den auch die Wirtschaftsaktivitäten der Tochtergesellschaften des Vereins einflossen, weist Gesamterträge von 30,25 Millionen Euro aus. Dabei wurde ein Betriebsergebnis von knapp zwei Millionen Euro vor Steuern erzielt. Nach Steuer blieb ein Jahresüberschuss von 150.000 Euro.

Der Verein, für sich betrachtet, erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 270.000 Euro und weist ein buchmäßiges Eigenkapital in Höhe von 5,39 Millionen Euro auf. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis und bestätigt die positive Entwicklung, die der Verein in den letzten Jahren genommen hat”, sagte Vize-Präsident Tjark Woydt, im Verein verantwortlich für den Finanzbereich.

Den Gewinn reduzierten jedoch 480.000 Euro sogenannter „Etat-Belastungen”. Dabei handelt es sich um Strafen, die durch Verfehlungen der Fans entstanden waren. „Das ist eine Schweinerei”, erklärte Woydt und appellierte an den Anhang: „So etwas dürfen wir uns im laufenden Geschäftsjahr nicht noch einmal erlauben.”

Im Vergleich mit anderen Zweitligisten steht der Verein indes glänzend dar. In Sachen Gesamtleistung, Ergebnis und Eigenkapital gehöre man zu den Top fünf im Fußball-Unterhaus, erläuterte Geschäftsführer Michael Meeske. „Nahezu Erstligareif” sei sogar das Eigenkapital mit 5,39 Millionen Euro.

Die im vergangenen Jahr angebotene St.-Pauli-Anleihe, die dem Verein acht Millionen Euro Finanzvolumen für Infrastrukturprojekte gewährte, hoben die Verantwortlichen erneut als großartigen Erfolg hervor. Denn: Per Anfang November ergab sich bisher ein Gesamteffektivzins von nur 3,3 Prozent. Zwar hatte der Klub sechs Prozent Verzinsung für die Zeichner der Anleihe ausgegeben, aus Verbundenheit mit St. Pauli verzichtete jedoch ein Großteil der Anleger auf die Zahlungen. „Wir freuen uns über jeden Zinsschein, der nicht präsentiert wird”, sagte Woydt lächelnd: „Das spricht für den Verein und seine Fans.”

In die Infrastrukturprojekte Millerntor-Stadion und das Trainingsgelände an der Kollaustraße werden rund 54,5 Millionen Euro investiert. Für das laufende Geschäftsjahr strebt der Verein „mindestens eine schwarze Null” an.

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