Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft dem Mann gefährliche Körperverletzung vor. Die Strafen führten beim Klub zu 400.000 Euro Verlust.

Hamburg. Der mutmaßliche Bierbecher-Werfer beim Bundesliga-Spiel FC St. Pauli gegen Schalke 04 soll vor Gericht. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat den 44-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt, wie Sprecher Wilhelm Möllers am Montag sagte. Nach dem Willen der Behörde soll sich der Mann vor dem Amtsgericht verantworten. Das Spiel war in der 87. Minute abgebrochen worden, die Begegnung wurde mit 2:0 für Schalke gewertet.

Der 44-Jährige soll am 1. April bei dem Spiel am Millerntor einen mit Bier gefüllten Plastikbecher auf einen Schiedsrichterassistenten geworfen und ihn im Genick getroffen haben. Der Assistent habe unter anderem eine Schädelprellung sowie starke Nacken- und Kopfschmerzen gehabt, sagte Möllers. „Wir gehen davon aus, dass der Beschuldigte diese Verletzungen mit dem Becherwurf zumindest billigend in Kauf genommen hat.“ Der 44-Jährige hat bisher zu dem Vorwurf geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf Zeugenaussagen und Fotografien.

Der Deutsche Fußball-Bund hatte den FC St. Pauli mit einer Platzsperre für ein Heimspiel bestraft. Die Partie wurde am vergangenen Sonnabend gegen den FC Ingolstadt (2:0) in Lübeck ausgetragen. Geringere Einnahmen aus Ticketverkauf und Vermarktung sowie höhere Kosten durch Umzug und Stadionmiete führten laut Verein zu einem Verlust von 400.000 Euro. St. Paulis Vizepräsident Bernd-Georg Spies hatte bereits vergangene Woche im Abendblatt angekündigt, dass der Verein den Werfer in Regress nehmen wird, sollte seine Schuld festgestellt werden. (dpa/abendblatt.de)