FC St. Pauli startet zu Hause gegen den SC Freiburg in die Rückrunde. Für den Klassenerhalt muss die Torflaute abgestellt werden.

Hamburg. Der FC St. Pauli überwinterte auf einem Nichtabstiegsplatz, stand nach keinem der 17 Hinrundenspiele unter dem Strich und wähnt sich deshalb vor dem Start der Rückrunden voll im Soll. 17 Punkte sind jedoch nur zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. Deshalb stellen sich Holger Stanislawski und seine Akteure auf einen harten Abstiegskampf mit Happy End ein. „Ich habe absolutes Vertrauen in jeden einzelnen Spieler. Das gibt mir sehr, sehr große Überzeugung und Zuversicht, dass wir es schaffen“, sagte der Trainer vor dem Duell am Sonnabend gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de). „Wir haben alles getan, dass wir uns am 14. Mai gedanklich mit einem weiteren Jahr in Liga eins befassen können.“

"Operation Klassenerhalt": Der FC St. Pauli im Formcheck

Torhüter Thomas Kessler, der nach abgesessener Rotsperre sein Comeback gibt, meinte am Freitag: „Das wird ein Kraftakt. Ich will ein Garant dafür sein, dass wir hinten gut stehen und eine erfolgreiche Rückrunde spielen.“ Ein erfolgreicher Start in die zweite Saisonhälfte wäre umso wichtiger, zumal nach dem Sportclub die Mitkonkurrenten aus Köln und Mönchengladbach ans Millerntor kommen.

Um in diesen wichtigen Begegnungen zu punkten, müssen Stürmer Marius Ebbers & Co. endlich ihre eklatante Abschlussschwäche abstellen. Denn mit lediglich 16 Treffern ist die „Abteilung Attacke“ die schwächste der Liga – und: Der letzte Treffer eines Offensiv-Akteurs datiert vom 15. Oktober 2010. Dennoch baut Stanislawski auf seinen Kader und verzichtet auf Nachkäufe. Das sei auch eine Frage der Risikoabwägung, sagte Sportchef Helmut Schulte. Oft hätten Klubs Geld in die Hand genommen, das sie gar nicht hatten, „und waren dann am Ende platt.“

Außerdem traut allen voran Stanislawski seinen Mannen zu, zu der im vergangenen Zweitliga-Jahr an den Tag gelegten Torgefährlichkeit zurückzufinden. Erste Anzeichen dafür will er schon erkannt haben. „Wenn alle so konzentriert weiterarbeiten wie in den letzten Tagen, werden wir deutlich mehr Tore schießen als bisher. Wenn wir vorne konsequenter werden, werden wir auch mehr Punkte holen als in der Hinserie“, versprach der frühere St. Pauli-Abwehrspieler. „Sonst wird es schwierig, die Klasse zu halten. Das wissen die Jungs aber auch.“

Stark in der Pflicht steht damit Ersatz-Kapitän Ebbers, der nach 20 Zweitliga-Toren eine Klasse höher bisher nur zweimal traf. „Er wird das Toreschießen ja nicht verlernt haben“, sagte „Stani“ und schenkt seiner Angriffsspitze weiter das Vertrauen. Während mit der Rückkehr Kesslers im Tor sowie des Duos Zambrano/Thorandt in der Innenverteidigung gerechnet wird, ist die Mittelfeld-Besetzung offen. Defensiv dürften Matthias Lehmann und Fabian Boll gesetzt sein, in vorderer Front stehen sieben Mann für drei Posten zur Auswahl. „Wenn wir am Ende da stehen, wo wir jetzt sind, haben wir alles richtig gemacht“, stellte Stanislawski zufrieden fest. (dpa/nk/bhe)