Gegen Mainz 05 muss St. Pauli seine Angriffsmisere beenden, wenn er im Kampf um den Klassenverbleib Boden gutmachen will.

Hamburg. Mit Einsatz bis an die Schmerzgrenze will der FC St. Pauli die Krönung eines erfolgreichen Fußball-Jahres schaffen. „Wir wollen ein Highlight-Jahr mit Aufstieg und 100-Jahr-Feier, das es so nicht wieder geben wird, positiv abschließen“, sagte Trainer Holger Stanislawski am Freitag vor dem letzten Punktspiel anno 2010 gegen den FSV Mainz 05 (Sonnabend, 18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de). Das Millerntor-Stadion wird erneut ausverkauft sein, trotz erwarteter Temperaturen von minus 10 Grad. „Das wird kein Fußball-Fest. Alle müssen noch mal an die Grenze gehen und alles aus sich rausholen“, forderte der Coach, der einen Sieg über den Tabellenvierten für machbar hält. „Wir hätten dann 20 Punkte, das wäre fantastisch für einen Aufsteiger.“

Im Kader bei den Hamburgern steht erstmals nach drei Wochen wieder Carlos Zambrano. Der Verteidiger war zusammen mit Deniz Naki und Charles Takyi vor der Partie gegen Kaiserslautern aus disziplinarischen Gründen suspendiert worden. Nun ist der Nationalspieler aus Peru wieder dabei. Vermutlich nimmt er in der Innenverteidigung auch wieder den Platz von Ralph Gunesch ein.

Um gegen das Überraschungs-Team aus der Karnevals-Metropole zu bestehen, müssen die St. Paulianer dringend ihre Torflaute beenden. 14 Treffer in den bisher 16 Punktspielen sind eindeutig zu wenig. Bezeichnend ist, dass zuletzt nur die Abwehrspieler Carlos Zambrano und Markus Thorandt sowie Kaiserslauterns Christian Tiffert per Eigentor trafen. Spieler der Offensiv-Abteilung waren zuletzt beim 3:2 gegen den 1. FC Nürnberg erfolgreich – das war am 16. Oktober.

„Wir müssen mehr aus unseren Chancen machen“, forderte Asamoah, der seinerzeit mit einem Treffer und einer Torvorlage zum Matchwinner gegen den FCN avancierte. Nach einer Denkpause im Spiel bei Bayern München (0:3) soll der Ex-Nationalspieler diesmal wieder von Beginn an zum Zuge kommen – und neben Marius Ebbers den Angriff verstärken. Was dem Neuzugang von Schalke 04 „sehr gelegen“ kommt. „Wenn man nicht so viel unterwegs ist und die Kraft hat, macht man vielleicht ein Ding rein, das sonst an den Pfosten gegangen ist“, hofft Asamoah.

Stanislawski muss neben Manndecker Thorandt auch Torhüter Thomas Kessler (beide gesperrt) ersetzen. Für „Oldie“ Mathias Hain die Gelegenheit, sich den Platz als Nummer 1 zwischen den Pfosten zurückzuerkämpfen, den er im Sommer nach einem Fingerbruch an Kessler verloren hatte. „Ich gehe im Alter gelassener mit der Situation um, aber ich verliere nicht den Ehrgeiz“, betonte der 37-Jährige, dessen Keeper-Kollege Arvid Schenk seinen Vertrag beim Kiez-Club am Freitag bis 2012 verlängerte. Das Vertrauen seines Trainers hat Routinier Hain jedenfalls. „Im Tor haben wir keine Baustelle“, glaubt Stanislawski