Ob Kessler, Asamoah, Zambrano oder Bartels - die Einkäufe des FC St. Pauli haben auf Anhieb überzeugt. Lesen Sie hier die Bewertungen.

Hamburg. Aufsteiger FC St. Pauli steht nach zehn Spieltagen mit 13 Punkten auf Platz 13 der aktuellen Bundesliga-Tabelle. Nur fünf Zähler trennt die Kiezkicker von Platz drei, der mit ein wenig mehr Cleverness in den vergangenen beiden Partien durchaus möglich gewesen wäre. Ausgerechnet der erfahrene Gerald Asamoah erwies seinem Team im Spiel gegen Eintracht Frankfurt einen Bärendienst, als er unnötigerweise des Feldes verwiesen wurde. Dennoch gehört der Neuzugang vom FC Schalke 04 am Millerntor zu den Gewinnern der bisherigen Saison. Auch die weiteren Sommereinkäufe sind bislang voll eingeschlagen. Sowohl Thomas Kessler, Carlos Zambrano, Gerald Asamoah als auch Fin Bartels haben den Sprung in die Stammelf geschafft. Nut Moritz Volz wartet noch auf seinen ersten Einsatz. Lesen Sie hier die Zwischenzeugnisse der Neuzugänge des FC St. Pauli nach zehn Spieltagen.

Thomas Kessler

Der ehemalige Kölner hatte das Duell um den Platz zwischen den Pfosten mit Matthias Hain eigentlich schon verloren. In der Sommervorbereitung verhinderte ein Muskelfaserriss einen Einsatz zu Saisonbeginn und Trainer Stanislawski legte sich prompt auf Kesslers Rivalen als alte und neue Nummer 1 fest. Seit dem dritten Spieltag profitiert der 24-jährige Kessler aber wiederum von einer Verletzung des 37-jährigen Routiniers. Der für zwei Jahre ausgeliehene Keeper überzeugt seither mit seiner Ausstrahlung und starken Reflexen. Hain, der seinen Sehnenabriss im kleinen Finger mittlerweile auskuriert hat, bleibt nur der Platz auf der Bank. Abendblatt-Note 3.

Carlos Zambrano

Die Leihgabe aus Gelsenkirchen ist unter St. Pauli-Trainer Holger Stanislawski zu einer echten Stammkraft und Stütze im zentralen Defensivverbund der Hamburger geworden. Der 13-fache peruanische Nationalspieler absolvierte mit Ausnahme des sechsten Spieltags bisher alle Partien der Saison 2010/2011 und stand dabei acht Mal über neunzig Minuten auf dem Feld. Am zehnten Spieltag reihte sich der 21-Jährige sogar in die Torschützenliste ein und erzielte den zwischenzeitlichen Führungstreffer der Braun-Weißen gegen Eintracht Frankfurt. Die Zahlen sprechen für sich, aber auch St. Pauli-Coach Stanislawski ist voll des Lobes bezüglich seines "schnellen, zweikampfstarken und taktisch gut ausgebildeten" Schützlings. Einzige Schwäche des Peruaners ist sein oftmals überhartes Einsteigen: "Er muss noch seine innere Ruhe finden", meint auch Stanislawski. Abendblatt-Note 2 .

Moritz Volz

Ablösefrei und mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet, sollte Moritz Volz die Defensive des FC St. Pauli verstärken. Davon ist der einzige Neuzugang ohne Pflichtspieleinsatz noch weit entfernt. Bisher reichte es erst für drei Einsätze in der Oberligamannschaft. Ganz überraschend kommt dies allerdings nicht: Zuletzt war der gebürtige Siegener vereinslos und hatte obendrein mit starken Leisten- und Adduktorenproblemen zu kämpfen. Es folgten zwei Operationen. Mittlerweile ist der 27-Jährige wieder fit und kämpft um einen Einsatz bei Stanislawski - bisher ohne Erfolg. Der Trainer weiß dennoch, was er an seinem Schützling hat: "Moritz ist ein körperlich starker Spieler, der in der Defensive flexibel einsetzbar ist. Sowohl dem spielerischen als auch dem menschlichen Charakter der Mannschaft kann er neue Impulse setzen", sagt der Trainer. Abendblatt-Note 4.

Fin Bartels

Fin Bartels: Der Offensivallrounder Bartels kam ablösefrei vom Erzrivalen Hansa Rostock ans Millerntor. Gleich am ersten Spieltag beim 3:1-Auswärtserfolg in Freiburg sammelte der 23-Jährige als Joker seine ersten beiden Scorerpunkte. Es folgten vier weitere Einwechslungen. Seit dem sechsten Spieltag ist der quirlige Angreifer unter Stanislawski gesetzt. Auf der linken Offensivposition hat der Halbschwede sowohl Max Kruse als auch Florian Bruns erst einmal verdrängt und belebt das Spiel der Braun-Weißen mit vielen Dribblings und hohem Tempo. Stanislawski ist zufrieden: „Fin Bartels hat sich sehr gut entwickelt. Vor allem, was seine läuferischen Qualitäten und seine Robustheit angeht.“ Abendblatt-Note 2,5.

Gerald Asamoah

Der ehemalige Nationalspieler (43 A-Länderspiele) galt im Sommer als einer der größten Transfers der Vereinsgeschichte. Doch ein Sehnenteilabriss im Oberschenkel warf Asamoah in der Vorbereitung zurück. Seit seiner Genesung verpasste der Ex-Schalker jedoch kein Spiel bei den Braun-Weißen. Für Stanislawski wurde der 32-Jährige von Spiel zu Spiel wichtiger: zunächst als Joker, ab dem achten Spieltag von Beginn an. Für einen Einsatz über neunzig Minuten reichte es allerdings noch nicht. Dennoch ist der Außenstürmer nicht nur wegen seiner zwei Tore und den zwei Torvorlagen ein wichtiger Eckpfeiler im Pauli-Spiel geworden. Asamoah überzeugt vor allem durch seine Laufbereitschaft und seinen unbändigen Siegeswillen. Nach der gelb-roten Karte am zehnten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt ist der neue Publikumsliebling ausgerechnet bei der Begegnung gegen seinen alten Verein, FC Schalke 04, gesperrt. Abendblatt-Note: 3.