Nachfolger Babbel hatte zuletzt Hertha BSC betreut, war dort aber am 18. Dezember nach einem Duell bei den Hoffenheimern entlassen worden.

Hamburg/Zuzenhausen. Trainer André Schubert vom Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli hat die Entlassung von Holger Stanislawski beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim kritisiert. „Ich finde es einfach mies“, sagte Schubert am Freitag. „Wenn nach nur sieben bis acht Monaten und als Tabellenachter ein Trainer nicht mehr das Vertrauen bekommt, dann finde ich das bedenklich. Das hat mich geschockt“, erklärte Schubert. Stanislawski war Schuberts Vorgänger als Trainer beim FC St. Pauli.

Der vom SC Paderborn nach Hamburg gewechselte Schubert hofft, dass Stanislawski die Angelegenheit „möglichst schnell verpackt“ und seine Vorstellungen schon bald bei einem anderen Verein umsetzen kann. Zugleich bedauerte er, dass die Trainergilde in Deutschland „nicht so gut organisiert“ sei wie in anderen Ländern, um Einfluss auf Geschehnisse nehmen zu können.

Babbel ist neuer Coach in Hoffenheim

Markus Babbel ist neuer Trainer bei 1899 Hoffenheim. Der Fußball-Bundesligist stellte den 39-Jährigen am Freitag offiziell als Nachfolger von Holger Stanislawski vor. Babbel war zuletzt Coach von Hertha BSC, musste dort aber wegen interner Unstimmigkeiten am 18. Dezember seinen Posten räumen. In Hoffenheim erhält er einen Vertrag bis 2014. Den Kontrakt soll Babbel nach dem Training am Freitag unterschreiben. Er wird sein neues Team bereits am Samstag beim Auswärtsspiel in Bremen betreuen.

„Er wird in erster Linie psychologisch tätig sein müssen“, sagte Manager Ernst Tanner. Die Mannschaft sei nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen verunsichert. Hoffenheim war am Mittwoch im Viertelfinale des DFB-Pokals daheim 0:1 gegen Zweitligist Greuther Fürth ausgeschieden. Tanner räumte ein, es habe auch Kontakte zu anderen Trainern gegeben, persönlichen Kontakt aber nur zu Babbel.

„Es ist so, dass ich das Projekt Hoffenheim schon sehr lange kenne“, sagte Babbel und betonte: „Ich habe gehofft, dass der Stani die Kurve kriegt, aber leider hat es sich anders entwickelt. Für uns geht es neu los, wir wollen die Mannschaft wieder auf Kurs bringen und kurzfristig beeinflussen, damit sie morgen eine gute Leistung zeigt.“ Als Co-Trainer brachte Babbel Rainer Widmayer mit, er hatte dem Europameister von 1996 auch in Berlin assistiert. Babbel gastiert mit Hoffenheim am letzten Spieltag dieser Saison bei Hertha BSC. Die Berliner haben mittlerweile akute Abstiegssorgen.

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(dpa/sid)