Mit dem neuen Sponsor “Panda-Feuerwerk“ ist die zweithöchste Kategorie komplett. Vertrag in aktueller Pyrotechnik-Debatte nicht unumstritten.
Hamburg. Die ersten Witze kursieren bereits im Internet. Ob zum Beispiel Stadionsprecher Rainer Wulff nicht nur auf die Gefahren und Schäden für Mensch und Verein hinweist, wenn am Millerntor-Stadion mal wieder ein Pyro-Feuerwerk abgefackelt wird, sondern auch darauf, dass es der Umwelt schadet, sofern die Feuerwerkskörper nicht von der Firma Panda-Fireworks sind. Das chinesische Unternehmen, seit vergangenem Jahr in Deutschland mit einer Tochtergesellschaft ansässig, ist neuer Sponsor des FC St. Pauli, Kategorie "Herz von St. Pauli", also direkt unter dem Hauptsponsor angesiedelt.
Dass der Klub sich ausgerechnet einen Partner aussucht, der Feuerwerkskörper herstellt, scheint nach den jüngsten Diskussionen über Pyro- und Feuerwerkstechnik in deutschen Stadien auf den ersten Blick etwas verwunderlich. Doch Geschäftsführer Michael Meeske beruhigt: "Die Verbindung zur Pyro-Diskussion ist völlig übertrieben. Man darf nicht den Fehler machen und Silvesterfeuerwerk mit dem illegalen Abbrennen von Pyrotechnik in Bundesligastadien gleichsetzen." Zudem, so Meeske, arbeite der neue Partner "integer, verantwortlich und transparent".
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Tatsächlich ist das Unternehmen, eines der größten Feuerwerkhersteller weltweit, mehrfach zertifiziert, hat mit dem TÜV-Rheinland einen Vertrag geschlossen, um die Kohlenstoffdioxidemissionen zu verringern, und setzt sich für faire Sozialstandards und Arbeitsbedingungen ein.
Das börsennotierte Unternehmen ist der sechste Partner in der zweiten Sponsorenkategorie des Klubs. Der Verein ist breit aufgestellt, hat in den obersten Kategorien sein Potenzial vorerst ausgeschöpft. Auch um Exklusivität zu bewahren. "Der Premiumbereich wird immer limitiert, überschaubar und exklusiv bleiben", sagt Meeske. "Viel Platz ist dort nicht mehr." Zu den Exklusivrechten zählt neben der Nutzung des Hospitality-Bereichs auch die Bandenwerbung im Stadion. Es soll dabei keine Werbung für einzelne Produkte geben (die Namen tragen wie "Amboss" und "Kraftwerk"), das Unternehmen selbst soll im Mittelpunkt stehen. Statt als Statement des Vereins in der Pyro-Diskussion zu dienen, hat die Werbung vielleicht eher sportliche Auswirkungen und erinnert daran, ein Feuerwerk auf dem Platz abzubrennen.