Hamburg. Sie waren in Scharen gekommen und viele von ihnen zogen mit hängenden Köpfen wieder ab. Am vergangenen Wochenende wurden die Dauerkarten für die Stehplätze auf der Südtribüne für die nächste Saison verkauft - und es gab mächtig Ärger. Viele enttäuschte Fans beschwerten sich im Nachhinein in Internetforen über die Vorgehensweise des Verkaufs.
Seit 2006 verwaltet USP, die Fangruppierung der Ultras, den Kartenverkauf der Stehplätze auf der Südtribüne. Um eines der begehrten Tickets zu ergattern, müssen sich die Fans an die Ultras oder den Fanladen wenden - per Antrag. Der Verein hält sich raus. Es wurden allerdings viel mehr Anträge ausgegeben, als es Dauerkarten gibt, woraufhin viele Fans, die teilweise mehrere Stunden auf dem Vorplatz gewartet hatten, nicht berücksichtigt wurden. Zudem gab es Beschwerden über einige Zuspätkommer, die sich vorne in die Schlange einreihten. Das bestärkte die Vermutung, dass USP ihnen nahestehende Fans bei der Kartenausgabe bevorzugt. Sven Brux, Organisationsleiter am Millerntorstadion, setzte sich gestern aufgrund der Kritik mit Fanvertretern zusammen. "Irgendwer wird sich immer benachteiligt fühlen, weil es eben nur 2000 Dauerkarten für die Südtribüne gibt", sagte er nach dem Treffen. "Aber wir haben verschiedene Modelle erarbeitet. Wir werden schauen, inwieweit wir kurzfristig noch etwas machen können. Und auch für die Zukunft werden wir das bestehende Modell überdenken."