Bielefeld. Beim 2:0-Sieg in Bielefeld überzeugte die gesamte Mannschaft. Daran kann sich die Führungsriege ein Beispiel nehmen.
Beim 2:0-Sieg bei Arminia Bielefeld stand beim HSV endlich mal wieder der Fußball im Mittelpunkt. Keine Diskussionen um Anteilsverkäufe, Abwahlanträge oder 120-Millionen-Angebote. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter hat auf der "Alm" bewiesen, dass sie sportlich den Verein in bessere Zeiten führen kann. Nun muss nur noch die Führung folgen. Die Einzelkritik:
Heuer Fernandes: Hamburgs Kontrollchef. Hinten unüberwindbar – und im Spiel nach vorne erneut der beste Spielmacher-Torhüter der Liga.
Heyer: Sicherte sich seine Wiederwahl als Rechtsverteidiger mit einer erneut tadellosen Leistung.
Vuskovic: Wenn er so weitermacht, wird Klaus-Michael Kühne irgendwann ein 120-Millionen-Angebot für den Kroaten abgeben. An ihm kommt keiner vorbei.
Schonlau: Der Gremiumschef ließ in seiner Abwehr genauso viel wie in der Vorwoche gegen Heidenheim anbrennen. Nämlich nichts.
Muheim: Wollte sich von Beginn an nicht an Bielefelds Tagesordnung halten. Walters „Punscher“ schlug wieder zu.
Meffert: Der Versammlungsleiter im Mittelfeld. Nüchtern, kompromisslos, verbindlich, solide, wichtig.
Reis: Reichte schon früh die Beschlussvorlage „Auswärtssieg“ ein. Starker Auftritt.
Rohr (bis 61.): Verließ die Sitzung wieder einmal frühzeitig. Ordentlich.
HSV-Einzelkritik: Benes kann Feier-Budget freigeben
Benes (ab 61.): Nach dem Sonntagsschuss am Sonnabend gebührte dem Neuzugang das Recht, auf der Rückfahrt das Feier-Budget freizugeben. Traumtor.
Königsdörffer (bis 88.): Sorgte in Arminias Hintermannschaft besonders im ersten Durchgang für noch mehr Unstimmigkeiten als in sämtlichen HSV-Gremien zusammen. Einziger Schönheitsfehler: Hätte noch mindestens ein Tor mehr machen müssen. Im zweiten Durchgang dann so kaputt wie das aktuelle Erscheinungsbild in der Führungsebene.
Megeed (ab 88.): 16 Jahre altes Ratsmitglied. Willkommen im Profifußball!
Glatzel (bis 88.): Auch ohne Torerfolg hatte der Mehrheitseigner am Gesamterfolg wieder großen Anteil an den drei Punkten.
David (ab 88.): Minderheitseigner.
Kittel (bis 77.): Darf sich heute wie ein echter HSV-Chef fühlen. Starker Einsatz, starke Übersicht, starker Auftritt.
Opoku (ab 77.): Einen Zehn-Punkte-Plan hatte er nicht mehr dabei, aber für drei Punkte reichte es dennoch