Hamburg. Geht die HSV-Saison in die Verlängerung? Sportlich wäre das ein Erfolg. Doch eine Niederlage könnte sich dann doppelt rächen.

Gegen eine Verlängerung ihrer Saison hätten die HSV-Profis vermutlich nichts einzuwenden. Mit einem Sieg im letzten Punktspiel bei Hansa Rostock am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) würden sich die Hamburger dank eines famosen Finishs noch in die Relegation retten.

Auf den zweiten direkten Aufstiegsplatz hinter dem FC Schalke zu hoffen, scheint vermessen – Nordrivale Werder Bremen reicht schon ein Punkt gegen Regensburg. Doch macht es Darmstadt 98 gegen Paderborn nicht besser als der HSV in Rostock, könnte man sich auch ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage erlauben, um sich für die K.-o.-Spiele gegen den Bundesliga-16. zu qualifizieren.

HSV: Bei verlorener Relegation droht Kurzurlaub

Sollte der HSV in der Bundesliga-Relegation allerdings bei der dritten Teilnahme erstmals scheitern, wäre das doppelt bitter. Es bliebe kaum Zeit, die Wunden zu lecken und sich auf die neue Saison vorzubereiten.

Weil erstmals eine Weltmeisterschaft die Spielzeit unterbricht, fällt die Sommerpause in diesem Jahr kürzer aus als gewöhnlich. Nur 53 Tage liegen zwischen dem Relegationsrückspiel am 23. Mai und dem Auftakt der 2. Bundesliga am 15. Juli.

Für den Verlierer bedeutet das: Stress. Wollte sich der HSV genauso ausgiebig vorbereiten wie auf die zu Ende gehende Saison, blieben gerade einmal 16 Tage Zeit zur Erholung – im Vorjahr waren es noch 24.

Knappe Vorbereitung könnte sich rächen

Die sportliche Leitung stünde somit vor einem Dilemma: den strapazierten Profis den Urlaub zusammenstreichen oder an der Trainingszeit sparen? Es würde wohl auf einen Kompromiss hinauslaufen. Eine knapp dreiwöchige Auszeit soll es für die Profis schon sein.

Doch das wäre nicht ohne Risiko. Im vergangenen Sommer nahmen die Relegationsclubs Kiel und Ingolstadt als Letzte das Training auf, rund eine Woche nach dem HSV. Am Ende stieg Ingolstadt ab, die bitter enttäuschten Kieler mussten statt um den Aufstieg lange um den Klassenerhalt kämpfen.

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Sollte der HSV dagegen den Aufstieg schaffen – egal ob auf direktem oder auf dem Umweg Relegation –, wäre er auch diese Sorge los. Für die Bundesligaclubs beginnt die Saison erst zwischen dem 29. Juli und dem 1. August mit der ersten DFB-Pokal-Runde und dem Supercup. Die ersten Punktspiele folgen eine Woche später.

Die Profis spielen somit auch um ihren Urlaub. Eine historisch lange Saison liegt in jedem Fall vor ihnen. Das letzte Relegationsspiel ist erst für 6. Juni 2023 geplant.