Hamburg. Auch der Norddeutsche Regatta Verein, der Eimsbüttler TV und der SOV Lüneburg wurden am Mittwoch im Rathaus ausgezeichnet.
Der Hamburger SV e.V. wurde am Mittwoch im Rahmen eines Senatsempfangs im Rathaus mit dem von der Alexander-Otto-Sportstiftung ausgelobten Werner-Otto-Preis im Hamburger Behindertensport ausgzeichnet. Den mit 15.000 Euro dotierte Preis erhielt der HSV für sein Angebot für amputierte Fußballer.
Jeweils 5000 Euro erhielten der Eimsbüttler TV für sein inklusives Leistungsschwimmen, der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) für dessen inklusives Segeln für blinde und sehbehinderte Menschen sowie der SOV Lüneburg, der für sein inklusives Stand-up-Paddling-Angebot ausgezeichnet wurde.
HSV erhält Preis für Amputierten-Fußball-Mannschaft
2021 hatte der HSV e.V. eine Amputierten-Fußball-Mannschaft ins Leben gerufen, die in einer Spielgemeinschaft mit Berlin und Braunschweig am bundesweiten Ligabetrieb teilnimmt. Gespielt wird Amputierten-Fußball mit Krücken.
Während für Feldspieler als Voraussetzung zur Teilnahme gilt, dass sie bein- oder schenkelamputiert sind, haben Torhüter ein körperliches Handicap am Arm oder an der Hand. Diese Art des Fußballs wird weltweit in mehr als 50 Ländern gespielt. Derzeit gibt es in ganz Norddeutschland kein vergleichbares Angebot für Amputierten-Fußball im Ligabetrieb.
ETV-Schwimmerinnen und Schwimmer träumen von den World Games
Bereits seit 2015 bietet der ETV seine Schwimmkurse für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung an. Über 30 Sportlerinnen und Sportler trainieren gemeinsam in verschiedenen inklusiven und integrativen Leistungsschwimmgruppen. Die Schwimmerinnen und Schwimmer haben ein großes Ziel: Sie wollen an den World Games 2023 in Berlin teilnehmen.
Mit ähnlich viel Eifer sind auch die Seglerinnen und Segler des NRV dabei. Seit Anfang 2021 bildet der Verein blinde und sehbehinderte Menschen in Workshops im Segeln aus und begeistert sie für diese Sportart. Bei diesem Projekt kooperiert der NRV mit den Seglern des FC St. Pauli. Menschen mit Behinderung erleben dabei Teilnahme und Teamgeist. Als wichtiger Teil des Teams übernehmen sie unverzichtbare Aufgaben, sind gleichberechtigt, ergänzen sich und vertrauen einander. Im nächsten Schritt möchte der NRV bundesweit Vereine beraten und sein Wissen weitergeben.
Ebenfalls auf dem Wasser werden beim SOV Lüneburg pro Jahr rund 100 Menschen mit Behinderung mit der Trendsportart in Berührung gebracht. Einmal pro Woche trainieren geschulte Trainerinnen und Trainer Rollstuhlfahrer und Menschen mit geistiger Beeinträchtigung auf der Ilmenau. Jugendliche und junge Erwachsene können sich zudem zu Übungsleitern ausbilden zu lassen.
Werner-Otto-Preis: Paralympics-Siegerin Müller saß in der Jury
Die Auswahl erfolgte durch eine Jury, in der unter anderem Paralympics-Siegerinnen Edina Müller und Dorothee Vieth saßen. "Als Active City wollen wir den Sport als zentralen Inklusionsmotor weiter stärken. Die mit dem Werner-Otto-Preis ausgezeichneten Projekte sind leuchtende Beispiele dafür, mit welcher Kreativität und Leidenschaft unsere Sportvereine Barrieren für Menschen mit Behinderungen aus dem Weg räumen. Ich danke der Alexander-Otto-Sportstiftung sehr für ihre langjährige und intensive Unterstützung des Inklusionssports in Hamburg“, sagte Innen-und Sportsenator Andy Grote (SPD).
Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Werner-Otto-Preis wird seit 2011 durch die Alexander-Otto-Sportstiftung vergeben. Preiswürdig sind Projekte im Behindertensport in Hamburg und der Metropolregion, die zur Inklusion und Förderung von Menschen mit Behinderung im Sport beitragen. "Die Bewerbungen für den Werner-Otto-Preis in diesem Jahr haben gezeigt, dass viele neue Sportangebote mitten in der Pandemie entstanden sind, um gerade auch in dieser schwierigen Zeit Menschen mit Behinderung Bewegung und Teilhabe zu ermöglichen. Das war unter diesen Voraussetzungen nicht einfach und ist daher umso beeindruckender. Genauso wichtig war es aber, die bestehenden Angebote aufrechtzuerhalten, und ich möchte allen für ihr großes Engagement danken“, erklärte Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Alexander-Otto-Sportstiftung.