Hamburg. Die Hamburger müssen den Vorteil nutzen, sich schon jetzt für ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga aufstellen zu können.

Tim Walter ist ein positiv denkender Mensch. Das betont der HSV-Trainer bei jeder Gelegenheit. Überträgt man diese Grundhaltung auf die Lage seines Clubs, kann man tatsächlich zu einer positiven Erkenntnis gelangen: Im Volkspark liegt noch Schnee, doch der HSV hat bereits jetzt Planungssicherheit für die neue Saison. Nach dem 1:2 gegen Paderborn wissen die Verantwortlichen so früh wie nie, in welcher Liga ihr Verein in der kommenden Saison spielt.

Um es vorwegzunehmen: Sollte der HSV in dieser prominent besetzten Zweitligasaison nicht aufsteigen, ist das keine Schande. Der aktuelle Kader gibt zwar durchaus mehr Siege her als nur zehn in 27 Spielen. Eine Aufstiegspflicht resultiert aus dieser Mannschaft, anders als in den vergangenen drei Jahren, nicht. Zumal der HSV – zumindest in der Kommunikation nach außen – ein Entwicklungsjahr eingeplant hat.

HSV muss Entscheidungen treffen

Gleichzeitig hat der HSV jetzt eine Chance. Er muss die frühzeitige Gewissheit nutzen, um die Weichen zu stellen. Und zwar jetzt. Der Aufsichtsrat muss jetzt entscheiden, in welcher Vorstandskonstellation der Club in die neue Saison geht. Der Vorstand muss jetzt entscheiden, mit welchem Trainer er plant. Und Vorstand und Trainer müssen jetzt zusammen entscheiden, wie der neue Kader dann aussehen soll.

Henrik Jacobs ist Reporter im Sportressort des Hamburger Abendblatts.
Henrik Jacobs ist Reporter im Sportressort des Hamburger Abendblatts. © Unbekannt | Marcelo Hernandez

Denkt man aus HSV-Sicht positiv, könnte die nächste Saison eine große Chance bieten. Die Topclubs Schalke und Bremen sind dann womöglich wieder erstklassig, mit Fürth und Bielefeld könnten zwei kleinere Vereine von oben kommen, die wieder Zeit brauchen, um in der Zweiten Liga anzukommen. Aus dieser Chance muss der HSV das klare Aufstiegsziel formulieren. Für die Entwicklung hat er dann genug Zeit gehabt.

Eines muss man dem Club lassen: Trotz aller Enttäuschungen hat er es immer wieder geschafft, zur neuen Saison einen aufstiegsfähigen Kader zusammenzustellen. So wird es auch diesmal sein. Und das mit deutlich mehr Planungszeit. Ist das nicht positiv?