Gelsenkirchen. Die Polizei stoppt den Zug am Hauptbahnhof Gelsenkirchen. Rund 150 Anhänger hatten auf der Fahrt nach Düsseldorf massiv randaliert.

Auf der Anreise zum Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf haben sich rund 150 HSV-Anhänger massiv danebenbenommen. In dem auch mit normalen Reisenden besetzten Zug sollen die Problemfans in den Waggons uriniert, Graffiti gesprüht und sich auch untereinander geprügelt haben. Am Hauptbahnhof Gelsenkirchen stoppte der Lokführer am Sonnabendvormittag die Fahrt und verriegelte teilweise die Türen. Beamte der Bundespolizei rückten an. Die Fahrt des Regionalexpress RE2, der von Münster nach Düsseldorf fahren sollten, war vorerst beendet.

Die Problemfans sollen laut Bundespolizei versucht haben, gewaltsam die Türen zu öffnen oder bereits vorher verhindert haben, dass diese zugehen. Rund 20 Minuten lang blockierte die Bundespolizei die Ausgänge des Zuges, um ein Aufeinandertreffen der HSV-Fans mit Anhängern von Hannover oder Schalke im Hauptbahnhof zu verhindern, die am Mittag in der Gelsenkirchener Arena aufeinander trafen.

HSV-Problemfans randalieren – Regionalexpress muss in die Werkstatt

Die Problemfans durften gegen 12 Uhr mittags schließlich aussteigen und ihre Fahrt mit einem anderen Zug fortsetzen. Vereinzelt hatte die Bundespolizei ihre Personalien aufgenommen. Die Waggons waren nach dem Vorfall dermaßen beschädigt, dass der Regionalexpress nicht mehr fahrbereit war und ins Depot gebracht werden musste. Während des Einsatzes hatte eine ältere Dame einen medizinischen Notfall in dem Zug erlitten. Sie musste vom Rettungsdienst versorgt werden.

„Wir reden von einer Vielzahl von Straftaten“, sagt Bundespolizeisprecher Hendric Bagert mit Blick auf das Verhalten der Anhänger. Es gehe unter anderem um Körperverletzungsdelikte. Festnahmen habe es zwar noch nicht gegeben. Es werde aber geprüft, ob sich Straftaten anhand der Videokameras aus dem Regionalexpress zuordnen lassen könnten. Auch Bildmaterial aus dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof werde ausgewertet. Das werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen.