Hamburg. Mit dem HSV verpasste der Trainer den Aufstieg. Nun soll er Fortuna Düsseldorfs Abstieg verhindern. Davon profitiert auch sein Ex-Club.
Gut neun Monate nach seinem unfreiwilligen Abschied vom HSV hat Daniel Thioune eine neue Aufgabe in der 2. Bundesliga gefunden: den Absturz von Fortuna Düsseldorf in die 3. Liga zu verhindern. Am Dienstag gab der Traditionsclub die Verpflichtung Thiounes als Nachfolger des glücklosen Trainers Christian Preußer bekannt, der nach einer schwarzen Serie von vier Spielen ohne Tor und Punkt gehen muss.
„Nach intensiven Gesprächen sind wir zu dem Ergebnis gelangt, dass ein neuer Impuls die beste Lösung ist, um wieder positive Ergebnisse zu erzielen“, sagte Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs. Thioune habe gezeigt, „dass er für intensiven Fußball steht und auch schwierige Situationen meistern kann“.
Viele Fans der Fortuna waren zuletzt gegen Preußer auf die Barrikaden gegangen und hatten in einem offenen Brief schon vor dem Kiel-Spiel die Trennung vom Trainer gefordert. Am Nachmittag wurde der Nachfolger in einer Pressekonferenz vorgestellt, am Mittwochmorgen leitet er erstmals das Training.
HSV spart Thiounes Gehalt
Thioune (47) war Anfang Mai vergangenen Jahres nach nur zehn Monaten beim HSV entlassen wurde, als absehbar war, dass der Aufstieg erneut verpasst werden sollte. Er erhält jetzt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 – über den man sich auch am Volkspark freuen dürfte. Denn Thiounes HSV-Vertrag galt noch bis Juni. Nun dürfte der HSV die verbleibenden Monatsgehälter – laut „Sport-Bild“ jeweils 40.000 Euro – einsparen.
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt habe entsprechend „schnell signalisiert, dass man Daniel keine Steine in den Weg legt und keine Forderungen in Richtung Fortuna Düsseldorf hat“, berichtete Allofs. Thioune bedankte sich bei den Hamburger Verantwortlichen dafür, „dass man mir diese Chance einräumt“.
In seiner neuen Mannschaft sehe er „genügend Potenzial, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Dieses Potenzial auf den Rasen zu bringen, ist jetzt die Aufgabe. Ich bin mir sicher, dass uns das gemeinsam mit meinem Trainerteam und dem gesamten Staff gelingt.“
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Am 19. März wird es zum Wiedersehen mit seiner alten Mannschaft kommen, dann tritt der HSV in Düsseldorf an. Thioune führte 2019 den VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga und schaffte in der folgenden Saison den Klassenerhalt, bevor er zum HSV wechselte.
Thioune bringt Jan Hoepner (40), der zuletzt die U17 von Bayer Leverkusen betreute, als Co-Trainer mit. Das Trainerteam wird durch den bereits im Januar verpflichteten Manfred Stefes komplettiert.
Thioune hat HSV-Zeit aufgearbeitet
Nach der Freistellung beim HSV habe er eine Pause gebraucht, sagte Thioune: „So etwas muss man erst mal aufarbeiten. Ich habe viel reflektiert, viele Gespräche geführt.“
Durch seine Tätigkeit als Taktikexperte für Sky sei er mit dem Profi-Fußball in Kontakt geblieben. Anfragen habe es immer wieder gegeben. Er habe aber auf die richtige Herausforderung gewartet. Die Fortuna sei eine „Riesenchance“ für ihn.