Hamburg. Der Torhüter hat seine Knieverletzung auskuriert und konnte am Donnerstag individuell wieder auf dem Trainingsplatz trainieren.

Daniel Heuer Fernandes konnte das Hamburger Schmuddelwetter am Donnerstag nichts anhaben. Der Torhüter des HSV freute sich, dass er nach seiner Kapselverletzung im Knie wieder auf dem Platz trainieren konnte. Abseits seiner Kollegen absolvierte der Deutschportugiese problemlos eine individuelle Einheit. Gibt es keinen Rückschlag, könnte der bisher so überragende Keeper beim Auswärtsspiel am Sonnabend (20.30 Uhr, Sky live) beim Karlsruher SC in den HSV-Kasten zurückkehren.

Entscheidung über Einsatz von Heuer Fernandes fällt kurzfristig

Trainer Tim Walter wollte die Rückkehr des Stammkeepers noch nicht bestätigen. Zwischen den Zeilen konnte man heraushören, dass der HSV kein Risiko eingehen will, zumal anschließend eine zweiwöchige Länderspielpause ansteht. "Wir schauen von Tag zu Tag. Da wir erst am Sonnabendabend spielen, gucken wir mal, wie es ihm morgen geht. Ich glaube, Marko Johannsson hat seine Sachen gegen Kiel hervorragend gemacht. Ihm vertrauen wir genauso", erklärte der 45-Jährige.

Trainer Walter lobt HSV als "kompakteste Mannschaft der Liga"

Das Vertrauen in die zwar oft spektakuläre, aber bisher wenig siegbringende Spielweise schwindet bei den Fans und im Umfeld mit jedem Unentschieden. Trainer Walter will sich davon gar nicht erst beeindrucken lassen. Der Glaube an die eigene Philosophie ist groß wie eh und je. Konsequent sagen die einen, stur die anderen. "Das Hauptproblem ist der Anspruch. Dass man Situationen falsch bewertet. Wir als Verein bewerten sie richtig", so Walter mit klarer Botschaft an die Kritiker. "Die Herangehensweise, dass wir viele Chancen herausspielen und nur noch ganz wenige zulassen, das wird uns mittel-und langfristig erfolgreicher machen, als nur den kurzfristigen Erfolg zu sehen."

Doch auch Walter weiß, dass die Geduld in Hamburg begrenzt ist. Vier Siege aus zwölf Spielen sind für eine Mannschaft mit dem zweithöchsten Etat der Liga einfach zu wenig. Nur beim 0:0 in Heidenheim konnte der HSV ohne Gegentor bleiben. "Man muss aber dazu sagen, dass wir die kompakteste Mannschaft der Liga sind. Wir sind Dritter in der Kategorie der zugelassenen Torchancen, wir erarbeiten uns die meisten Torchancen. Wir sind zufrieden, die Entwicklung ist auf dem richtigen Weg, wollen uns aber mehr belohnen", erklärte Walter.

HSV-Trainer kritisiert Rasenqualität im Stadion

Auf eine Belohnung von Walter dürften die Platzwarte des HSV indes nicht warten. Auf die Frage, warum sich die Hamburger auswärts leichter tun als im Volksparkstadion, kam das Thema Spielfläche zur Sprache. "Auswärts finden wir sehr gute Plätze vor, das ist ein Vorteil, wenn man viel den Ball hat. Unser Rasen ist stark frequentiert, auch dadurch, dass die Nationalmannschaft hier war. Auch durch den Lichteinfall im Stadion haben wir Probleme", kritisierte Walter.

Der Rasen auf der Baustelle Wildparkstadion ist noch relativ neu. Eine Ausrede für einen etwaigen Misserfolg wird die Spielfläche beim KSC daher nicht sein.