Heidenheim. Bei den Hamburgern überzeugte auch Torhüter Daniel Heuer Fernandes. Glatzel vergab Riesenchance für den HSV.

Der HSV muss weiter auf den zweiten Saisonsieg warten. Das 0:0 (0:0) beim 1. FC Heidenheim offenbarte mal wieder die Schwächen im Offensivspiel. Immerhin stand zum ersten Mal in dieser Saison die "Null" in der Abwehr. Die Einzelkritik:

Heuer Fernandes: Gibt Woche für Woche mit seiner Leistung die passende Antwort auf die Frage, wer auch perspektivisch die Nummer eins beim HSV sein soll. Stark im Spielaufbau und noch stärker auf der Linie. Einziges Manko bleibt die Strafraumbeherrschung.

HSV-Einzelkritik: Spielmacher Gyamerah

Gyamerah: Der heimliche Spielmacher zieht immer wieder geschickt ins Mittelfeldzentrum und verwirrt damit die Grundordnung des Gegners. Entwickelte sich binnen weniger Wochen vom Verkaufskandidaten zum Unverzichtbaren.

David: Deutlich stabiler als gegen St. Pauli oder Darmstadt. Muss aber noch robuster werden, um auch die kernigen Zweikämpfe gegen bulligere Spieler für sich zu entscheiden.

Schonlau: Die Säule in der Hamburger Defensive ist einer, an dem sich alle Mitspieler aufrichten können. Macht fast keine Fehler.

Leibold: Sehr spielstark auf seiner linken Außenbahn. Wenn er weiterhin in den Strafraum eindringen will, muss der Ex-Kapitän aber dringend an seiner Torgefahr arbeiten.

Meffert: Leistet sich zwar kaum Fehlpässe und spielt nahezu immer direkt, scheut bei seinen Aktionen aber auch jegliches Risiko. Darf sich gerne häufiger anbieten, wenn die Achter in Bedrängnis geraten und eine Anspielstation suchen.

HSV-Einzelkritik: Jatta mit Licht und Schatten

Reis (bis 79.): Mit seiner giftigen Art, die Zweikämpfe zu führen, bereichert er den Kader mit einem neuen und in den vergangenen Zweitligajahren schmerzlich vermissten Element.

Rohr (ab 79.): Fügte sich mit einem Fehlpass ein und wirkte auch danach nicht auf der Höhe.

Heyer (bis 79.): Gibt es eigentlich eine Position, die der Allrounder nicht spielen kann? Überzeugte auf der Acht mit Leidenschaft und Aggressivität. Nur die Unterkante der Latte verhinderte ein nahezu perfektes Spiel.

Suhonen (ab 79.): Weiß seit Heidenheim, dass er auch als Rechtsverteidiger eine gute Rolle spielen kann.

Jatta (bis 88.): Mehr Licht als Schatten – und trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass der Gambier noch über so viel mehr Potenzial verfügt. Seine unermüdliche Power bleibt unverzichtbar für die Offensive.

HSV-Einzelkritik: Kittel blieb blass

Kaufmann (ab 88.): Darf weiterhin nicht mehr als in den Schlussminuten mitwirken.

Glatzel: Seine sonst so wertvollen Ballverteilungen im Angriff fehlten dem HSV diesmal. War an alter Wirkungsstätte bis auf eine Großchance in der Schlussphase abgemeldet.

Kittel (bis 62.): Am auffälligsten waren seine Diskussionen mit dem Schiedsrichter in der ersten Halbzeit. Darf gerne häufiger und vor allem konstanter zeigen, dass er der vermeintlich beste Fußballer im Kader ist.

Wintzheimer (ab 62.): Brachte mit seinen Tempoläufen frischen Wind ins Offensivspiel und betrieb mächtig Eigenwerbung, wieder mehr Einsatzzeit zu bekommen.