Hamburg. HSV-Trainer Tim Walter brachte gegen Darmstadt zwei Startelf-Neulinge. Sie enttäuschten nicht – andere schon. Die Einzelkritik.
Der HSV bekam beim 2:2 gegen Darmstadt 98 die eigenen Schwächen in der Defensive vor Augen geführt. Doch ein Neuling machte Spaß. Die Einzelkritik.
Fernandes: Trotz ein oder zwei Stockfehlern vielleicht der beste Fußballer nach Sonny Kittel beim HSV. PS: Bälle halten kann er auch.
Heyer (bis 88.): Machte erst sein schlechtestes Spiel für den HSV – und traf dann zum zwischenzeitlichen 2:1. Ganz schön viele Ausreißer nach unten und oben für einen Spieler, über den man sonst sagt, dass er ohne Ausreißer liefert.
Kaufmann (ab 88.): Hatte zu wenig Zeit, um der Matchwinner zu werden.
Schonlau: Versuchte hinten das Defensivchaos ein wenig zu ordnen und nahm sich vorne dann auch noch die Zeit für seinen ersten Saisontreffer. Gut.
David: Ein unsicherer Kantonist. Das kritische Publikum sollte ihm dennoch ein bisschen mehr Zeit gewähren.
Leibold: Besser als zuletzt. Hat aber immer noch Luft nach oben.
Meffert: Musste sich in die Partie erst einmal reinkämpfen. In der zweiten Halbzeit dann mit einem ordentlichen Punsch.
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HSV-Einzelkritik: Suhonen darf wiederkommen
Rohr (bis 63.): Wer erst mit 26 Jahren Profi wird, der genießt jede Minute auf dem Rasen. Ordentlich.
Kinsombi (ab 63.): Solider Back-up.
Suhonen (bis 77.): Hatte in der ersten Halbzeit ein bisschen Lampenfieber, lief dafür im zweiten Durchgang voll auf Temperatur. Erhielt zwischendurch mit nur einer einzigen Aktion Szenenapplaus. Darf wiederkommen.
Reis (ab 77.): Der Reis war diesmal nicht ganz so heiß.
Jatta: Sollten die Lokführer wirklich streiken, könnte er sämtliche Züge Deutschlands auch ganz alleine ziehen. Wenn er auch noch schießen könnte, würde er wohl nicht beim HSV spielen.
Glatzel: War der Hauptgrund, warum die freiwilligen Helfer aus dem Greenkeepingteam in der Halbzeitpause den Darmstädter Strafraum wieder in Ordnung bringen mussten. Wühlte jeden Quadratzentimeter in der Box um.
Kittel (bis 77.): Ist und bleibt ein echter Gefühlsfußballer. Ist nach einer guten Aktion fünf bis zehn Minuten „on fire“, verschwindet nach einer schwachen Aktion fünf bis zehn Minuten in der Versenkung. Hatte gegen Darmstadt mehr gute als schwache Aktionen.
Wintzheimer (ab 77.): Sollte die heiße Schlussphase initiieren. Es blieb aber eher lauwarm.