Hamburg. HSV-Trainer Tim Walter brachte gegen Darmstadt zwei Startelf-Neulinge. Sie enttäuschten nicht – andere schon. Die Einzelkritik.

Der HSV bekam beim 2:2 gegen Darmstadt 98 die eigenen Schwächen in der Defensive vor Augen geführt. Doch ein Neuling machte Spaß. Die Einzelkritik.

Fernandes: Trotz ein oder zwei Stockfehlern vielleicht der beste Fußballer nach Sonny Kittel beim HSV. PS: Bälle halten kann er auch.

Heyer (bis 88.): Machte erst sein schlechtestes Spiel für den HSV – und traf dann zum zwischenzeitlichen 2:1. Ganz schön viele Ausreißer nach unten und oben für einen Spieler, über den man sonst sagt, dass er ohne Ausreißer liefert.

Kaufmann (ab 88.): Hatte zu wenig Zeit, um der Matchwinner zu werden.

Schonlau: Versuchte hinten das Defensivchaos ein wenig zu ordnen und nahm sich vorne dann auch noch die Zeit für seinen ersten Saisontreffer. Gut.

David: Ein unsicherer Kantonist. Das kritische Publikum sollte ihm dennoch ein bisschen mehr Zeit gewähren.

Leibold: Besser als zuletzt. Hat aber immer noch Luft nach oben.

Meffert: Musste sich in die Partie erst einmal reinkämpfen. In der zweiten Halbzeit dann mit einem ordentlichen Punsch.

HSV kämpft gegen Darmstadt um Wiedergutmachung fürs Derby

Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf.
Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf. © Getty Images | Martin Rose
HSV-Stürmer Robert Glatzel ärgert sich über eine verpasste Großchance gegen Darmstadt 98.
HSV-Stürmer Robert Glatzel ärgert sich über eine verpasste Großchance gegen Darmstadt 98. © Getty Images | Martin Rose
Eine Schlüsselzene: Jonas David (r.) kommt einen Moment zu spät und tritt Darmstadts Phillip Tietz auf den Fuß.
Eine Schlüsselzene: Jonas David (r.) kommt einen Moment zu spät und tritt Darmstadts Phillip Tietz auf den Fuß. © WITTERS | ValeriaWitters
Beim fälligen Elfmeter lässt Tietz (Nr. 9) HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes keine Chance – 0:1.
Beim fälligen Elfmeter lässt Tietz (Nr. 9) HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes keine Chance – 0:1. © WITTERS | TayDucLam
Sebastian Schonlau (M.) jubelt mit Jonas Meffert (2. v. l.) und Anssi Suhonen über den 1:1-Ausgleichstreffer.
Sebastian Schonlau (M.) jubelt mit Jonas Meffert (2. v. l.) und Anssi Suhonen über den 1:1-Ausgleichstreffer. © imago images/Eibner | Wolfgang Frank
HSV-Verteidiger Moritz Heyer (l.) wird von seinen Teamkollegen für sein Hackentor zum 2:1 gefeiert.
HSV-Verteidiger Moritz Heyer (l.) wird von seinen Teamkollegen für sein Hackentor zum 2:1 gefeiert. © dpa | Axel Heimken
Umso größer ist der Ärger von Darmstadts Torwart Marcel Schuhen.
Umso größer ist der Ärger von Darmstadts Torwart Marcel Schuhen. © WITTERS | ValeriaWitters
HSV-Verteidiger Jonas David (l.) hatte mit Darmstadts Mathias Honsak so seine Probleme.
HSV-Verteidiger Jonas David (l.) hatte mit Darmstadts Mathias Honsak so seine Probleme. © WITTERS | ValeriaWitters
HSV-Stürmer Robert Glatzel (oben Mitte) musste nach einem Zusammenprall mit einem Kopfverband weiterspielen.
HSV-Stürmer Robert Glatzel (oben Mitte) musste nach einem Zusammenprall mit einem Kopfverband weiterspielen. © dpa | Axel Heimken
HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (l.) muss nach einem schlampigen Rückpass von Moritz Heyer gegen Darmstadts Mathias Honsak (r.) retten.
HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (l.) muss nach einem schlampigen Rückpass von Moritz Heyer gegen Darmstadts Mathias Honsak (r.) retten. © Getty Images | Martin Rose
HSV-Stürmer Robert Glatzel (l.) im Zweikampf mit Darmstadts Clemens Riedel.
HSV-Stürmer Robert Glatzel (l.) im Zweikampf mit Darmstadts Clemens Riedel. © WITTERS | TayDucLam
Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf.
Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf. © Getty Images | Martin Rose
Klaus Gjasula (r., gegen Bakery Jatta) kehrte nur wenige Tage nach seinem Wechsel zu Darmstadt in den Volkspark zurück.
Klaus Gjasula (r., gegen Bakery Jatta) kehrte nur wenige Tage nach seinem Wechsel zu Darmstadt in den Volkspark zurück. © WITTERS | TayDucLam
Auch Darmstadts Verteidiger Patric Pfeiffer (l., gegen Maximilian Rohr) hat eine HSV-Vergangenheit.
Auch Darmstadts Verteidiger Patric Pfeiffer (l., gegen Maximilian Rohr) hat eine HSV-Vergangenheit. © WITTERS | TayDucLam
HSV-Trainer Tim Walter zeigte sich vor dem Anpfiff siegesgewiss.
HSV-Trainer Tim Walter zeigte sich vor dem Anpfiff siegesgewiss. © Getty Images | Martin Rose
Alle 17.950 Zuschauerplätze im Volksparkstadion waren vergeben.
Alle 17.950 Zuschauerplätze im Volksparkstadion waren vergeben. © Getty Images | Martin Rose
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HSV-Einzelkritik: Suhonen darf wiederkommen

Rohr (bis 63.): Wer erst mit 26 Jahren Profi wird, der genießt jede Minute auf dem Rasen. Ordentlich.

Kinsombi (ab 63.): Solider Back-up.

Suhonen (bis 77.): Hatte in der ersten Halbzeit ein bisschen Lampenfieber, lief dafür im zweiten Durchgang voll auf Temperatur. Erhielt zwischendurch mit nur einer einzigen Aktion Szenenapplaus. Darf wiederkommen.

Reis (ab 77.): Der Reis war diesmal nicht ganz so heiß.

Jatta: Sollten die Lokführer wirklich streiken, könnte er sämtliche Züge Deutschlands auch ganz alleine ziehen. Wenn er auch noch schießen könnte, würde er wohl nicht beim HSV spielen.

Glatzel: War der Hauptgrund, warum die freiwilligen Helfer aus dem Greenkeepingteam in der Halbzeitpause den Darmstädter Strafraum wieder in Ordnung bringen mussten. Wühlte jeden Quadratzentimeter in der Box um.

Kittel (bis 77.): Ist und bleibt ein echter Gefühlsfußballer. Ist nach einer guten Aktion fünf bis zehn Minuten „on fire“, verschwindet nach einer schwachen Aktion fünf bis zehn Minuten in der Versenkung. Hatte gegen Darmstadt mehr gute als schwache Aktionen.

Wintzheimer (ab 77.): Sollte die heiße Schlussphase initiieren. Es blieb aber eher lauwarm.

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Eine der entscheidenden Szenen: Jonas David (l.) kommt einen Moment zu spät und tritt Darmstadts Phillip Tietz auf den Fuß. Den fälligen Strafstoß verwandelt Tietz selbst.
Von Henrik Jacobs, Kai Schiller und Catharina Jäckel