Hamburg/Heimstetten. Beim Remis gegen den Bundesligaclub machen drei Profis auf sich aufmerksam. Stadtderby gegen St. Pauli terminiert.
Am Mittwochmorgen machte sich die Mannschaft des Hamburger SV nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Heimat. Nach acht Tagen im Trainingslager in Grassau geht die Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Zweiten Liga in Hamburg weiter.
Auf der Reise Richtung Norden macht die Mannschaft von Cheftrainer Tim Walter (45) einen Zwischenstopp in Heimstetten, wo der HSV in seinem zweiten Testspiel der Vorbereitung auf den FC Augsburg traf. Beim 2:2 (2:2) gegen den Bundesliga-Club überzeugten die Hamburger vor allem in der ersten Halbzeit.
Auffälligster Spieler beim HSV war Stürmer Manuel Wintzheimer, der mit seinen beiden Treffern in der 23. und 26. Minute den jeweiligen Rückstand durch Kevin Danso (19.) und André Hahn (24.) egalisierte. "Das war positiv. Es war so, wie wir die vergangenen zwei, drei Wochen zusammen verbracht haben. Viel Intensität, viel Freude, viel Spaß, viel Fußball. Wir versuchen, Prinzipien umzusetzen", bilanzierte Trainer Walter.
Wintzheimer und Suhonen wussten beim HSV zu gefallen
In der zweiten Hälfte wechselte Trainer Walter munter durch. Weil ihm nicht genügend Feldspieler zur Verfügung standen, musste er Spieler, die er zuvor ausgewechselt hatte, in der Schlussphase wieder einwechseln. Die personelle Rotation führte dazu, dass das Niveau nach dem Seitenwechsel etwas sank.
Neben Doppeltorschütze Wintzheimer wusste vor allem die Nachwuchsprofi Anssi Suhohnen (20) und Jonas David (20) zu gefallen. Der Finne spielte im zentralen Mittelfeld und gefiel vor allem durch seine Griffigkeit im Zweikampf.
Und Innenverteidiger David knüpfte nahtlos an seine gute Vorstellung beim 1:0-Testspielsieg gegen Wacker Innsbruck an. "Ich will gar nicht auf einzelne Spieler eingehen. Alle Jungs haben alles rausgeholt, die sind so am Ende, dass ich da total zufrieden bin. Sie haben gebissen, das war für mich das Entscheidende. Sie haben sich durchgequält", lobte Walter.
Defensivarbeit muss noch verbesser werden
Der Trainer macht aber keinen Hehl daraus, dass bis zum Saisonstart am 23. Juli gegen Schalke 04 noch viel Arbeit vor ihm liegt. Vor allem in den defensiven Abläufen gab es noch viel Luft nach oben. "Wir haben sehr gut gearbeitet, in der Müdigkeit stellen sich aber Flüchtigkeitsfehler ein. Von daher muss man darauf achten, was der Müdigkeit geschuldet ist und was taktischer Herkunft oder individualtaktischer Herkunft geschuldet ist", erklärte Walter.
- HSV zum Saisonauftakt ohne Kittel - die Folgen für die Kaderplanung
- Kritik am Beirat: HSV-Supporters fürchten Scherbenhaufen
- HSV-Profi Kittel erleidet Haarriss im Wadenbein
Das Duell mit dem Bundesligaclub wurde für die Hamburger der erste Härtetest der Vorbereitung. Personell kamen alle Spieler zum Einsatz, die gesundheitlich dazu in der Lage waren.
Neben Rechtsverteidiger Josha Vagnoman (20, Muskelfaserriss), Mittelfeldspieler Sonny Kittel (28, Haariss im Wadenbein) und Torhüter Daniel Heuer Fernandes (28,Adduktorenprobleme) fehlten auch die an Corona erkrankten Robert Glatzel (27) und Amadou Onana (19). Kurzfristig mussten auch Mittelfeldspieler David Kinsombi (25, Oberschenkel) und Jeremy Dudziak (26, Adduktorenprobleme) passen.
Immerhin wird der dezimierte Kader des HSV noch in dieser Woche Verstärkung erhalten. Das dänische Sturmtalent Mikkel Kaufmann (20) wechselt vom FC Kopenhagen zum Zweitligaclub.
Termin steht: Stadtderby gegen St. Pauli am Freitagabend
Unterdessen hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Spieltage drei bis acht terminiert. Das Stadtderby beim FC St. Pauli findet am Freitagabend (13. August) um 18.30 Uhr im Millerntor-Stadion statt.
Es folgt ein Sonntagsspiel (13.30 Uhr) gegen Darmstadt 98, sowie drei Sonnabendpartien beim 1. FC Heidenheim (28. 8., 13 Uhr), gegen den SV Sandhausen (11.9., 13 Uhr) und bei Werder Bremen (18.9., 20.30 Uhr), ehe am Sonntag (26.9., 13.30 Uhr) der 1. FC Nürnberg im Volksparkstadion gastiert. Bis dahin will der HSV sich in die bestmögliche Form bringen und Testspiele, wie das gegen Augsburg, für sich nutzen.
Der Nachrichten-Blog zum Testspiel des HSV gegen den FC Augsburg zum nachlesen:
Die HSV-Aufstellung ist da - ein weiterer Profi fehlt
Knapp eine halbe Stunde vor Spielbeginn haben die Hamburger ihren Kader bekanntgegeben. Insgesamt 18 Profis, darunter drei Torhüter, stehen Trainer Walter zur Verfügung. Überraschend nicht im Aufgebot ist Mittelfeldspieler David Kinsombi (25). Der ehemalige Kieler hatte am Dienstag das Training abgebrochen, allerdings hieß es vom HSV, dass es nur eine Vorsichtsmaßnahme war. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
Und so entschied sich der HSV-Coach für folgende Formation:
- HSV: Mickel (46. Oppermann) - Heyer, Schonlau (46. Leistner), David (46. Rohr) - Gyamerah (46. Gjausula), Reis, (75. Wintzheimer) Meffert (75. David), Suhonen, Leibold (66. Schonlau) - Wintzheimer (46. Meißner), Jatta (46. Opoku).
2:2 nach 30 Minuten: HSV und Augsburg liefern sich ein munteres Scheibenschießen
Der HSV ist zunächst gegen den FC Augsburg, der erst seit sechs Tagen im Training ist, besser in die Partie gekommen. Jubeln durfte aber zunächst der Bundesligaclub. In der 19. Minute hielt Mittelfeldspieler Marco Richter aus rund 16 Metern einfach mal drauf, Abwehrspieler Kevin Danso fälschte den Ball unhaltbar ab. Die Hamburger reagierten aber prompt.
In der 23. Minuten sorgte HSV-Stürmer Manuel Wintzheimer mit einem herrlichen Schlenzer für das 1:1. Doch die Freude hielt keine 60 Sekunden. Der ehemalige Hamburger André Hahn übertölpelte HSV-Linksverteidiger Tim Leibold nach einem langen Ball, und konnte zur erneuten Führung für die Augsburger treffen.
Sorgen bereitete HSV-Trainer Walter aber nicht nur das Abwehrverhalten. Nach einem Zusammenprall mit Hahn musste Torhüter Tom Mickel behandelt werden. Es sieht aber so aus, als könne der Keeper weiter machen.
Und Mickel sah, wie sich seine Vorderleute gegen den Rückstand wehrten. Erneut war es in Minute 26 der auffällige Wintzheimer, der mit einem traumhaften Lupfer vom rechten Strafraumeck in den Winkel zum 2:2 traf.
2:2 zur Pause: HSV und Augsburg liefern sich unterhaltsames Duell
Und mit einem 2:2 gehen beide Mannschaften in die Kabine. Der HSV konnte jeweils den Rückstand gegen Augsburg egalisieren. Besonders auffällig war Stürmer Manuel Wintzheimer, den die Diskussion um neue Offensivkräfte offensichtlich beflügelt.
HSV-Trainer Walter wechselt zur Pause durch
Nach dem Seitenwechsel gab es bei den Hamburger neues Personal. Leo Oppermann rückte für den angeschlagenen Mickel zwischen die Pfosten. Zudem kommen Toni Leistner für Jonas David, Maximilian Rohr für Sebastian Schonlau, Klaus Gjasula für Jonas Meffert sowie Robin Meißner, der Doppeltorschütze Wintzheimer ersetzt, sowie Aaron Opoku, der für Bakery Jatta auf die Außenbahn rückte, in die Partie.
Weiter 2:2: Niveau lässt nach der Halbzeit etwas nach
Nach der Pause wurde das Tempo und die Intensität etwas geringer. Auffällig beim HSV: Nachwuchstalent Anssi Suhonen (20). Der Finne zeigte im zentralen Mittelfeld eine gute Partie, bestach vor allem durch Griffigkeit in den Zweikämpfen. Neben Moritz Heyer ist er der einzige Spieler, der über die volle Spielzeit auf dem Platz steht.
Ingesamt ist es ein guter Auftritt des HSV, nur bei der Konterabsicherung zeigte das Walter-Team noch eklatante Schwächen. Kurios: Weil die Hamburger nicht genügend Profis zur Verfügung haben, muss der Hamburger Trainer Spieler, die er bereits auswechselt hatte, wieder einwechseln.