Der frühere Aufsichtsrats-Chef des HSV verstarb im Alter von 69 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.
Seinen Optimismus und die Hoffnung auf Besserung gab er bis zuletzt nicht auf, doch am Wochenende hat Ernst-Otto Rieckhoff den Kampf gegen den Krebs verloren und verstarb nur wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag.
Mit seinem Herzensclub, dem HSV, hatte der frühere leitende Angestellte von Shell fast sein ganzes Leben lang enge Berührungspunkte. Als Handballer schaffte es Rieckhoff bis in die zweite Herren-Mannschaft, jahrelang spielte er danach noch im Seniorenteam und sammelte dort Meisterschaften.
Rieckhoff begann im Amateurvorstand des HSV
Seine Funktionärslaufbahn begann Rieckhoff im Amateurvorstand. 1988 engagierte ihn der damalige Präsident Horst Becker als HSV-Schatzmeister (bis 1990). Von 2004 bis 2013 bekleidete er als Aufsichtsratsmitglied ein weiteres Führungsamt, von Januar 2011 bis Mai 2012 sogar als Vorsitzender des Gremiums. In diese (stürmische) Zeit fiel auch der Wechsel im Vorstand von Bernd Hoffmann zu Carl Jarchow. Rieckhoff war es auch, der Frank Arnesen zum HSV lotste.
Für immer in Erinnerung bleiben wird Rieckhoff aber als „Vater der Ausgliederung“, für die er mit der Initiative HSVPlus den Boden bereitete. 9.702 HSVer strömten im Mai 2014 damals zur Mitgliederversammlung und bereiteten mit ihrer überwältigenden Zustimmung auch Rieckhoff einen großen Triumph.
„Otto war immer sehr deutlich in seinen Aussagen“
Dass der gebürtige Schleswig-Holsteiner mit der Umsetzung aber überhaupt nicht einverstanden war, machte er, wie es seine Art war, auch im Abendblatt deutlich. Bereits ein Jahr nach der Ausgliederung sprach er von Misswirtschaft und Verrat an der „ganz bewussten Nichtumsetzung“.
„Otto war immer sehr deutlich in seinen Aussagen“, umschrieb Becker am Sonntag Rieckhoff, mit dem er 40 Jahre lang eine enge Freundschaft pflegte. „Sein Tod ist eine furchtbare Nachricht für uns alle. Meine Gedanken sind bei seiner Frau Petra.“