Hamburg. Wie wertvoll der legendäre Stürmer für den HSV gewesen ist, ist seinem einstigen Teamkollegen erst viel später bewusst geworden.
Der frühere Profi und Trainer Felix Magath hat erst spät die besondere Rolle des einstigen Mittelstürmers Horst Hrubesch für die Erfolge in der gemeinsamen Zeit beim HSV erkannt. "Die Bedeutung von Horst ist mir als Mitspieler gar nicht richtig klar geworden. Die habe ich erst im ganzen Umfang erfassen können, als ich selbst Trainer war. Da habe ich gemerkt, wie wichtig solche Typen mit unglaublicher Zugkraft für die Mannschaft sind", sagte Magath der Deutschen Presse-Agentur über die Qualitäten des als Kopfball-Ungeheuer gefürchteten Hrubesch, der am Sonnabend seinen 70. Geburtstag begeht.
Der 67-jährige Magath beeindruckte das Mitreißende, das Unerschrockene, die Begeisterung, die Hrubesch auf andere übertrug. In der damaligen Mannschaft mit zahlreichen Topspielern hat Magath die Rolle Hrubeschs neu definiert: "Horst war der wichtigste Spieler in unserem Team."
Hrubesch spielte von 1978 bis 1983 beim HSV. Gemeinsam mit Magath gewann er dreimal die deutsche Meisterschaft und einmal den Europapokal der Landesmeister 1983.
Boldt: Hrubesch brennt für den HSV
Die Leidenschaft ist auch 40 Jahre später unvermindert bei ihm zu spüren. Hrubesch, der als Profi 211 Spiele für den HSV absolvierte, ist seit Sommer Chef im Nachwuchsleistungszentrum des Zweitligisten.
"Er brennt für diese Aufgabe, ist nah dran, sucht den Austausch mit Trainern und Spielern. Und er sieht es als Selbstverständlichkeit an, auch Druck auf die Profi-Mannschaft auszuüben, indem er junge Talente nachschiebt", beschrieb HSV-Sportvorstand Jonas Boldt den Jubilar.
Den Talenten, die seine Enkel sein könnten, "haut er auch mal einen Spruch um die Ohren", sagte Boldt der dpa. Hrubesch wolle sich auch mit 70 Jahren weiterentwickeln, sei interessiert an neuen Ideen und Entwicklungen. "Vor allem aber ist Horst ein Teamplayer, der durch seine offene, direkte Art generationsübergreifend gut ankommt."