Hamburg. Weil der SVS derzeit in Quarantäne ist, kann die Partie nicht wie geplant am 16. April stattfinden. Quarantäne-Ärger für den KSC.
Am Donnerstagmittag war das Gewissheit, was beim HSV schon befürchtet wurde. Die für den 16. April geplante Auswärtspartie beim SV Sandhausen findet nicht statt. Das gab die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bekannt. Wann das Spiel gegen das Team des ehemaligen HSV-Kapitäns Dennis Diekmeier nachgeholt wird, ist noch nicht klar.
In dieser Woche wurde bekannt, dass bei der routinemäßigen Testung zwei weitere Corona-Fälle im Kader des SVS zu verzeichnen waren. Das zuständige Gesundheitsamt Rhein-Neckar hatte daraufhin die gesamte Mannschaft in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. Ab 18. April darf der Profikader wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen.
KSC-Manager Kreutzer widerspricht DFL
Sportchef Oliver Kreuzer hat Kritik widersprochen, der Karlsruher SC habe sich nicht an das geltende Hygienekonzept gehalten. „Diese Aussage stimmt nicht“, sagte der Sportgeschäftsführer. Der KSC achte penibel darauf, dass jedes Detail umgesetzt werde. „Seit Beginn der Pandemie versuchen wir das gesamte Konzept zu 100 Prozent einzuhalten. Es ist uns ja tatsächlich auch 14 Monate lang geglückt“, sagte der 55-Jährige: „Jetzt hat es uns einmal erwischt“.
Das Team des Tabellensechsten war am Dienstag vom Gesundheitsamt Karlsruhe nach dem dritten Corona-Fall binnen einer Woche für 14 Tage in Quarantäne geschickt worden. „Es war relativ einfach zu sagen, dass es Termine gegeben hat, an denen das ganze Team teilgenommen hat - und auch in einer Form, wo man sagen muss: ohne Schutz“, hatte der stellvertretende Leiter der Behörde, Ulrich Wagner, am Mittwoch beim SWR die Quarantäneanordnung begründet.
Ehemaliger HSV-Sportchef weiß nicht, wo sich Spieler angesteckt haben
Nach Kreuzers Ansicht ist es jedoch nicht bewiesen, dass sich der dritte Spieler tatsächlich in besagter Mannschaftsbesprechung angesteckt habe. Dies könne auch beim Bäcker oder beim Metzger passiert sein. „Man vermutet es. Aber jetzt zu sagen, der KSC verstoße gegen das Hygienekonzept, ist mir zu populistisch“, sagte er. Natürlich gebe es, wie in jedem System, auch hier Lücken. „Davon will ich uns auch gar nicht freireden“, sagte Kreuzer, der Änderungen im System jedoch nicht für notwendig hält.
DFL hat Stellungnahme des KSC eingefordert
Derweil hat die Deutsche Fußball Liga den KSC zu einer Stellungnahme aufgefordert, wie ein DFL-Sprecher bestätigte. Künftig solle nach Kreuzers Angaben beim KSC allerdings noch mehr darauf geachtet werden, dass alle Spieler ihren Mund-Nasen-Schutz „wirklich in jeder Sekunde“ tragen. Völlige Sicherheit ist nach Kreuzers Ansicht aber auch dann illusorisch. „Wir sind alle nur Menschen. Und ich kann auch einen Spieler nicht 24/7 kontrollieren“, sagte der frühere HSV-Sportchef.