Hamburg. Trainer Thioune geht von einer Sperre aus. Strafmaß könnte höher ausfallen, weil Leistner Corona-Vorschriften verletzt hatte.
Daniel Thioune hatte sich am Donnerstag bereits auf eine Nachricht des Deutschen Fußball-Bundes eingestellt. „Ich gehe von einer Sperre aus“, sagte der HSV-Trainer vier Tage nach dem Eklat um Toni Leistner, der sich nach dem DFB-Pokalspiel am Montag in Dresden eine Auseinandersetzung mit einem Dynamo-Fan geliefert hatte.
DFB lässt Leistner nach Attacke auf Dynamo-Fan mit Urteil warten
Doch auch am späten Abend ließ der DFB mit einem Urteil noch immer auf sich warten. Beim HSV geht man nicht mehr davon aus, dass der Innenverteidiger an diesem Freitag zum Saisonstart gegen Fortuna Düsseldorf spielen kann.
Das Strafmaß könnte zudem höher ausfallen, weil Leistner bei dem Vorfall die Corona-Vorschriften verletzt hatte. Der 30-Jährige war ohne Mund- und Nasen-Bedeckung in den Fanblock geklettert, nachdem er und seine Familie von einem Anhänger beleidigt wurden. Nicht nur der DFB tut sich mit der Bewertung des Falls offenbar schwer, auch Trainer Thioune betrachtet den Fall von zwei Seiten.
Thioune: "Ich bin nicht da, um zu richten“
„Rational gesehen hat er etwas gemacht, was nicht in ein Fußballstadion gehört. Dafür hat er sich entschuldigt“, sagte Thioune. „Auf der emotionalen Ebene ist der Fehler passiert. Er hat eine Reaktion gezeigt auf Dinge, die er nicht hören wollte und konnte. Er hat mir gesagt, dass es ihm unfassbar leidtut. Ich bin nicht da, um zu richten.“
Leistner wurde am Montag direkt vom Team isoliert. Ein erster Corona-Test fiel negativ aus. Trotzdem wird er vorerst weiterhin individuell trainieren. Eine interne Geldstrafe hat er trotz seines Aussetzers nicht zu befürchten. „Wir haben mit Toni einen emotionalen und richtig guten Spieler in unseren Reihen“, sagte Thioune. Und weiter: „Er wird alles dafür tun, wieder das Bild abzugeben, das alle von ihm kennen. Toni ist ein tadelloser Sportsmann.“