Hamburg. Der neue Trainer der U 21 hat seinen Dienst aufgenommen. Reimers gilt als fußballverrückt und hat mit 36 Jahren schon viel erreicht.

Am 30. Januar war die Welt des HSV noch in Ordnung. 4:1 gewann das Team des damaligen Trainers Dieter Hecking das erste Zweitligaspiel im neuen Jahr gegen den 1. FC Nürnberg. Was folgte, ist bekannt.

Doch weitgehend unbemerkt trug sich noch etwas Bemerkenswertes an diesem Tag im Volksparkstadion zu. Der 21-jährige Club-Spieler Fabian Nürnberger verschenkte nach Spielschluss sein Trikot an Pit Reimers (36). Reimers hatte Nürnberger in der U 12 und U 13 beim HSV gecoacht.

„Darüber habe ich mich sehr gefreut. Wenn ein Spieler sich nach so langer Zeit noch daran erinnert, dass ich einen kleinen Teil zu seinem Weg beigetragen habe, empfinde ich das als eine schöne Wertschätzung“, sagt Reimers und strahlt.

Reimers über Hrubesch: "Das passt gut"

Reimers, seit 2007 Nachwuchstrainer beim HSV, ist die neue Königspersonalie unter den Nachwuchstrainern des HSV. Was zwei Gründe hat. Erstens: Reimers folgt auf Hannes Drews (nun Co-Trainer bei den Profis) als Trainer der U 21 in der Regionalliga Nord, des wichtigsten Nachwuchsteams des HSV. Zweitens: Die Entscheidung traf Horst Hrubesch (69), Club-Ikone und neuer Nachwuchschef beim HSV.

Reimers trainierte in seiner Zeit beim HSV bislang alle Teams von der U 12 bis zur U 17. „Horst Hrubesch ist sehr authentisch. Ein offener Typ, gerade heraus. Ich sage auch lieber einmal mehr die Wahrheit. Das passt gut“, sagt Reimers. „Ich wünsche mir viel Feedback von Horst, will viel von ihm lernen.“ Bisher, so Reimers, war Hrubesch bei jeder Einheit der U 21 auf dem Platz mit dabei.

Reimers hospitierte bei Manchester City

Im vergangenen Jahr erhielt Pit Reimers (2.v.r.) in Köln und Anwesenheit von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff (l.) und dem damaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel seine Trainer-Urkunde.
Im vergangenen Jahr erhielt Pit Reimers (2.v.r.) in Köln und Anwesenheit von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff (l.) und dem damaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel seine Trainer-Urkunde. © Imago/Revierfoto

Reimers, der als Fußballverrückter gilt, will aber auch eigene Fußstapfen hinterlassen. Bis zum Alter von 28 Jahren kickte er noch parallel zu seinem Job als Jugendtrainer beim HSV in der Innenverteidigung des SV Blankenese. 2019 baute er seinen Fußball-Lehrer, hospitierte beim FC Midtjylland, FC Utrecht­ unter dem Trainer Erik ten Hag (heute Ajax Amsterdam) und sogar bei Manchester City.

Viele Spieler, die Reimers in seinem 19er-Kader begrüßt, hat er schon selbst trainiert. Allerdings ist das Team nach elf Abgängen überwiegend älterer Spieler sehr jung, Moritz Kwarteng ist mit 22 Jahren der älteste Akteur. Gesucht werden vor allem noch Verstärkungen im Defensivbereich.

HSV tätigt ersten Transfer für die U 21

Maxwell Gyamfi stößt vom VfL Bochum zum HSV.
Maxwell Gyamfi stößt vom VfL Bochum zum HSV. © Imago/Revierfoto

Mit Innenverteidiger Maxwell Gyamfi (20), der vom VfL Bochum kommt, ist die erste Verpflichtung perfekt „Ich möchte offensiven, attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, sagt Reimers.

Einen Termin für den Saisonstart in der Regionalliga Nord gibt es noch nicht. Die Hoffnung auf eine bessere Spielzeit ruhen aber nach einem enttäuschenden Rang 14 in der Vorsaison in erster Linie auf Pit Reimers.