Hamburg. DFL gibt neuen Spielplan bekannt. HSV eröffnet Saison gegen Düsseldorf. Duell im Volkspark definitiv ohne St.-Pauli-Fans.

Am Sonntag geht es beim HSV wieder los. Geisterspiel. Das Unwort der vergangenen Monate kehrt in den Volkspark zurück und wird den Club auch in den kommenden Wochen noch begleiten, wenn sich die Hamburger auf die kommende Zweitligasaison vorbereiten. Und das erste Testspiel gegen den Drittligisten Hansa Rostock am Sonntag (15 Uhr/HSVtv live und im Live-Blog bei abendblatt.de) findet in der HSV-Arena wie zum Ende der vergangenen Saison ohne Zuschauer statt.

Für Daniel Thioune wird es das erste Spiel als neuer Cheftrainer des HSV sein. „Der Schwerpunkt liegt auf dem Spiel gegen den Ball und der Ballrückeroberung“, sagte Thioune am Freitag. „Die Jungs haben Bock, wieder ein Trikot anzuziehen.“

Wie viele Zuschauer dann beim Saisonauftakt der Zweiten Liga dabei sein dürfen, ist noch unklar. Noch arbeiten die Clubs in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern an ihren jeweiligen Hygienekonzepten. Klar ist seit Freitag, wann und gegen wen der HSV in die Saison startet.

HSV startet gegen Düsseldorf

Die Deutsche Fußball Liga hat den Spielplan 2020/21 vorgestellt – mit einem attraktiven Start für den HSV. Gleich zur Saisoneröffnung am Freitag den 18. September (18.30 Uhr) geht es gegen Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf. Das Duell der beiden Traditionsclubs gab es zuletzt 2012/13. Eine Woche später spielt der HSV dann in Paderborn bereits beim zweiten Absteiger.

„Das ist ein ordentliches Auftaktprogramm. Mit den beiden Bundesliga-Absteigern sind wir direkt gefordert“, sagte Sportdirektor Michael Mutzel. „Die Hoffnung bleibt, dass unsere Heimspiele mit unseren Fans stattfinden.“

HSV gegen St. Pauli ohne Gästefans

Am Dienstag hatte die DFL auf ihrer Mitgliederversammlung die Pläne für eine Rückkehr der Zuschauer in die Stadien erstellt. Diese sehen eine Teilzulassung von Fans zum Saisonstart vor. Allerdings steht bereits fest, dass es bis zum 31. Oktober keine Stehplatztickets geben wird und bis Jahresende auch keine Gästefans in den Stadien zugelassen werden. Damit will die DFL angesichts wieder steigender Corona-Zahlen das Reiseaufkommen von Fußballfans vermeiden.

Obwohl die Anreise von Fans des FC St. Pauli zum Volkspark sogar zu Fuß zu bewältigen wäre, steht somit fest, dass das erste Stadtderby der Saison ohne Anhänger vom Millerntor ausgetragen wird. Die DFL hat das erste Duell zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli auf das Wochenende 30. Oktober – 1. November terminiert. Es ist der sechste Spieltag.

Auch ohne Zulassung seiner Fans gibt sich der Kiezclub bereits angriffslustig. „Das große Highlight für uns ist natürlich der sechste Spieltag, wo wir den Derby-Titel verteidigen wollen“, sagte Verteidiger Philipp Ziereis über den Spielplan. Der 27-Jährige freut sich aber auch auf den Saisonstart der St. Paulianer, der beim VfL Bochum stattfindet. „Da können wir unseren alten Kumpel Basti Maier wiedersehen“, sagte Ziereis.

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Während der HSV zum dritten Mal in seiner noch jungen Zweitligageschichte mit einem Heimspiel in die Saison startet (0:3 gegen Kiel 2018, 1:1 gegen Darmstadt 2019), muss St. Pauli schon zum fünften Mal in Folge zunächst auswärts ran. Das letzte Heimspiel zum Saisonstart gab es 2015/16 gegen Bielefeld (0:0). Dem neuen Cheftrainer Timo Schultz ist das aber sogar ganz recht.

„Ich hatte mir gewünscht, dass wir mit einem Auswärtsspiel starten. Ich mochte es als Spieler auch immer gerne, erstmal auswärts in die Saison reinzukommen“, sagte der 42-Jährige. Angesichts der fehlenden Zuschauer werde es ohnehin keinen großen Vorteil geben. „Ich glaube, dass es in der Corona-Zeit keine so große Rolle spielt, ob man zuhause oder auswärts spielt“, sagte Schultz und ergänzte mit einer Portion Humor: „Überraschenderweise spielen wir wieder gegen jede Mannschaft zweimal, sogar mit einem Heim- und Auswärtsspiel.“

2. Bundesliga: Keine Winterpause

Wegen des späten Saisonstarts gibt es in diesem Jahr keine richtige Winterpause. Noch am 23. Dezember findet die zweite Runde des DFB-Pokals statt. Nach einer Woche Pause geht es dann am 2. Januar schon weiter. Die letzten vier Spiele der Hinrunde werden erst im neuen Jahr ausgetragen, ehe es Ende Januar wie in den vergangenen Jahren mit der Rückrunde weitergeht.

Ob es zum Start der Saison wieder Zuschauer in den Stadien geben wird, entscheidet in den kommenden Wochen die Politik. Ende August findet der entscheidende Gipfel mit den Clubverantwortlichen sowie den Staatsräten für Sport und Gesundheit. Der HSV hofft auf die Zulassung von mindestens 20.000 Zuschauern. Beim FC St. Pauli sieht das anders aus. Aufgrund der hohen Anzahl an Stehplätzen würden wohl nur 8400 Fans Zugang zum Stadion erhalten.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hatte signalisiert, dass eine gewisse Anzahl an Zuschauern vorstellbar sei. Vieles wird aber davon abhängen, wie sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den kommenden Wochen entwickeln wird.