Hamburg/Lübeck. Trotz eines seifigen Platzes treten die Hamburger am Donnerstag beim VfB an der Lohmühle an. Es hätte auch ganz anders kommen können.

Die Entscheidung fiel am Mittwochmittag nach dem Blick auf die Wettervorhersage. Sechs Grad haben die Meteorologen für den Donnerstag in Lübeck vorhergesagt. Und das Wichtigste: Es bleibt trocken, auch über Nacht.

Das letzte Vorbereitungsspiel des HSV beim Regionalligisten VfB Lübeck (18.30 Uhr/HSV TV) kann stattfinden. Eine Nachricht, die vor allem an der Lohmühle für Erleichterung sorgte.

Denn am Mittwochmorgen sah es so aus, als würde die Partie ins Wasser fallen, nachdem es in Lübeck noch einmal geregnet hatte. „Es müssen schon gute Bedingungen sein. Der Boden ist sehr seifig. Wir müssen gucken, ob es sinnvoll ist“, hatte HSV-Coach Dieter Hecking nach dem Training gesagt und damit bei seinem Ex-Club in Lübeck für leichte Nervosität gesorgt. Nach einer erneuten Platzbegehung gab es dann grünes Licht.

Ex-HSV-Profi Arslan wird ausgezeichnet

Für den VfB Lübeck, die Stadt und das Umfeld wäre eine Absage ein echter Tiefausläufer gewesen. 4000 Tickets wurden für das Spiel bislang abgesetzt, alle Logenplätze sind verkauft – wichtige Einnahmen für den Viertligisten.

Zudem werden im Rahmen des Programms Lübecks Sportler des Jahres 2019 gekürt. Und da ist der VfB gleich zweimal vertreten. Bei der Wahl der „Lübecker Nachrichten“ setzte sich der Regionalligist als Mannschaft des Jahres durch. Zudem wird der frühere HSV-Spieler Ahmet Arslan zum Sportler des Jahres ausgezeichnet.

Schon im vergangenen Sommer wollte der VfB eigentlich zur Saisoneröffnung gegen den HSV spielen, doch Hecking entschied sich am Ende für einen klassenhöheren Gegner für die Generalprobe. Auch der Test bei Phoenix Lübeck fiel aus, weil die Stadt die Sicherheit nicht garantieren konnte.

HSV hatte besonderen Testspielvertrag

Im zweiten Anlauf ist der VfB, bei dem Hecking von 2001 bis 2004 gearbeitet hatte, nun der letzte Härtetest für den HSV vor dem Auftakt der Restrückrunde in einer Woche gegen den 1. FC Nürnberg (Hinspiel: 4:0).

Vertraglich hätten die Hamburger sogar die Chance gehabt, das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Volkspark auszutragen. Dann wäre das Spiel im Sommer wiederholt worden, und die Tickets hätten ihre Gültigkeit behalten.

HSV-Kapitän Hunt gibt sein Comeback

Trotz der guten Nachricht von der Wetterstation bleibt für den HSV ein Restrisiko. Sieben Tage vor dem Ligastart könnte eine muskuläre Verletzung eines Spielers die gesamte Halbserie beeinflussen. So wie vor einem Jahr, als sich Kapitän Aaron Hunt gleich zu Beginn der Vorbereitung einen Faserriss zuzog und anschließend bis Saisonende nicht mehr auf die Beine kam, weil er noch zweimal dieselbe Verletzung erlitt.

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Hunt soll am Donnerstag in Lübeck erstmals nach seinem Bänderriss kurz vor Weihnachten wieder auf dem Platz stehen. „Aaron wird eine Halbzeit spielen“, kündigte Hecking an. „Die Ampel steht auf Grün. Jetzt muss er rein.“

Der HSV und das Rasen-Risiko

Hunt hat nur noch eine Woche Zeit, sich für die Startelf gegen Nürnberg zu empfehlen. Im zentralen Mittelfeld muss er sich gegen Neuzugang Louis Schaub, Jeremy Dudziak und David Kinsombi durchsetzen. „Auf dieser Position tobt gerade der größte Konkurrenzkampf“, sagte Hecking, der in Lübeck alle Spieler einsetzen will – auch US-Stürmer Bobby Wood, der zuletzt in zwei von drei Testspielen nur Zuschauer blieb.

Belastungssteuerung beim HSV: In der letzten Woche bis zum ersten Ligaspiel des Jahres gegen Nürnberg arbeitet die Mannschaft wie am Mittwoch an der richtigen Frische.
Belastungssteuerung beim HSV: In der letzten Woche bis zum ersten Ligaspiel des Jahres gegen Nürnberg arbeitet die Mannschaft wie am Mittwoch an der richtigen Frische. © Witters

Insbesondere bei verletzungsanfälligen Spielern wie Hunt oder dem Brasilianer Ewerton dürfte der Trainer am Donnerstag sensibilisiert sein wegen des seifigen Untergrunds im Stadion an der Lohmühle. Anfang des Jahres hatte Hecking schon einmal die Platzverhältnisse kritisiert – allerdings im Volkspark. Die Spieler würden nach Testspielen und Trainingseinheiten auf dem hinteren Platz häufiger über Adduktorenprobleme klagen, hatte Hecking gesagt.

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