Hamburg. Am 11. Januar wird wenig Brisantes erwartet. Statt umkämpfter Wahlen geht es nun um große Ziele für das Jahr 2020.

Für Thomas Schulz hatte die Neujahrsnacht wenig Spektakuläres zu bieten. „Nach all den Feierlichkeiten rund um Weihnachten haben wir es ganz gemütlich angehen lassen“, sagt der Vizepräsident des HSV e. V., der den entspannten Silvesterabend zu Hause mit seiner Familie trotzdem zu schätzen weiß. Gutes Essen, ein paar nette Wünsche – und um 2 Uhr war Feierabend.

Ähnlich gediegen könnte es auch am 11. Januar bei der Mitgliederversammlung des HSV zugehen – mal abgesehen vom guten Essen. Von elf Uhr an findet die jährliche Mitgliederversammlung in der edel-optics.de Arena in Wilhelmsburg statt – und anders als in den Vorjahren wird diesmal nicht mit einem großen Tamtam, brisanten Anträgen oder umkämpften Wahlen gerechnet.

„Anders als in der Vergangenheit sind diesmal auf unserer Mitgliederversammlung keine Nebenkriegsschauplätze zu erwarten. Wir haben uns frei gemacht von Lagerkämpfen“, sagt Schulz, der die neue Ruhe rund um den HSV durchaus als Erfolg sieht: „Wir sind auf dem besten Weg, ein ganz normaler Verein zu werden.“

2019 dauerte die Versammlung fast zehn Stunden

Zur Erinnerung: In den vergangenen Jahren gab es stets zahlreiche Wahlkämpfe, die in den Tagen rund um die Versammlung jeweils für ordentlich Stimmung gesorgt hatten. 2019 dauerte die Mitgliederversammlung beispielsweise fast zehn Stunden, am Ende setzte sich Ex-Profi Marcell Jansen gegen Ex-Schatzmeister Ralph Hartmann mit 799 zu 490 Stimmen als neuer Präsident durch.

Noch brisanter ging es im Jahr davor zu. 1252 Mitglieder im Veranstaltungscenter Kuppel an der Bahrenfelder Trabrennbahn wurden Zeuge, wie sich Bernd Hoffmann mit einer hauchdünnen Mehrheit von 25 Stimmen gegen Amtsinhaber Jens Meier durchsetzte. Hoffmann siegte mit 585 Stimmen zu 560 Stimmen.

Nun denn, mit spektakulären Wahlen ist frühestens wieder in zwei Jahren zu rechnen. Das amtierende Präsidium (Jansen, Schulz und Moritz Schaefer) ist noch bis 2022 im Amt. „Trotz fehlender Brisanz wünsche ich mir natürlich, dass so viele Mitglieder wie möglich kommen“, sagt Schulz, der mit 800 bis 1000 Mitgliedern in Wilhelmsburg rechnet. „Der 11. Januar soll ein Tag für die Mitglieder werden.“

Im Mai will Schulz den Aufsteig feiern

Die spannendsten Punkte auf der Tagesordnung dürften der Bericht des Aufsichtsrats und der Bericht des Vorstands der HSV Fußball AG mit anschließender Aussprache (Tagesordnungspunkt Nummer sieben) werden. Unter Punkt zehn soll die im vergangenen Jahr verweigerte Entlastung der Präsidien folgen, ehe zum Ende der wohl recht kurzen Veranstaltung unter Punkt 16 noch drei wenig brisante Anträge folgen.

Fragt man aber Thomas Schulz nach seinen Wünschen für das neue Jahr, deuten sich dann doch noch interessante Neuigkeiten an, die der HSV-Vizepräsident im Detail erst auf der Mitgliederversammlung am 11. Januar verraten will. „Ich habe gleich drei Wünsche für das neue Jahr“, sagt Schulz.

„Erstens: Wir wollen dieses Jahr erstmals 10.000 aktive Sportler beim HSV haben. Zweitens: Unser Ziel ist und bleibt, insgesamt die 100.000-Marke bei den Mitgliedern zu reißen. Und drittens: Ich wünsche mir sehr, dass wir im Mai den Aufstieg unserer Profifußballer feiern können.“